Schliengen Platz für bis zu 180 geflüchtete Menschen

Alexander Anlicker
Auf dem Gelände der geplanten Flüchtlingsunterkunft wurde diese Woche bereits nach Kampfmitteln aus den vergangenen Weltkriegen gesucht. Foto: Alexander Anlicker

Der Schliengener Gemeinderat hat bei einer Gegenstimme dem Bauantrag des Landkreises für den Bau einer Gemeinschaftsunterkunft (GU) zugestimmt. Die Nutzung ist auf drei Jahre befristet.

Die GU soll im Gewann „Neumattäcker“ nördlich des Hohlebachs zwischen Umfahrung und Rheintalbahn entstehen. Christian Schlosser und Stephan Reinert vom Sachgebiet Projektmanagement des Landkreises stellten im Gemeinderat die Pläne für die Gemeinschaftsunterkunft vor.

Drei Containerhäuser

Geplant sei eine einfache Containeranlage, erklärte Schlosser. Diese umfasse drei baugleiche Containerhäuser mit jeweils zwei Etagen und insgesamt 20 Wohnmodulen für bis zu 60 Personen. Erschlossen werden diese von außen mit jeweils zwei Stahltreppen, hieß es.

Die Containerhäuser sind jeweils 30 Meter lang, knapp 15 Meter breit sowie gut sechs Meter hoch. Hinzu kommt ein eingeschossiger Flachbau, bestehend aus acht Containern mit einer Gesamtlänge von knapp 24 Metern, einer Breite von sechs Metern sowie einer Höhe von rund drei Metern. In diesem Nebengebäude sind Verwaltungsräume vorgesehen.

Das Gelände ist eingezäunt, erläuterte Reinert auf Nachfrage aus dem Gemeinderat. Es gebe einen zentralen Eingang, der 24 Stunden am Tag von einem Sicherheitsdienst bewacht wird.

Außerdem sind zwölf Stellplätze vorgesehen. Gemeinderat Ralf Gabelmann (CDU) erkundigte sich nach der Stellplatzsatzung, die bei 180 Bewohnern eine größere Zahl an Stellplätzen vorsehe. Bürgermeister Christian Renkert entgegnete, dass die Satzung nicht für den Außenbereich gelte – der Bebauungsplan für das künftige Gewerbegebiet sei auch noch nicht fertig.

Es werde auch nicht viel Verkehr vor Ort sein, weil die Bewohner keine Fahrzeuge haben. Die Stellplätze werden von den Mitarbeitern benutzt, ergänzte Reinert.

Erschließung Gewerbe

Gemeinderat Timo Hemmer (Freie Wähler) fragte nach der Erschließung. Bürgermeister Renkert erklärte, dass eine provisorische Erschließung geplant sei. Es würden aber alle Leitungen verlegt, die für das künftige Gewerbegebiet „Neumattäcker“ benötigt werden. Mit dem Landkreis sei die provisorische Erschließung vertraglich festgehalten worden, der diese auch bezahlen müsse.

Für Irritationen sorgte im Gremium die Formulierung „zirka 180 Personen“ in der Beschlussvorlage, da der Gemeinderat in den vorherigen Beratungen 180 Personen als maximale Auslastung festgelegt habe. Hier konnte Reinert Entwarnung geben. „Wir werden nie an die Maximalzahl herankommen“, sagte er und verwies darauf, dass bei Familien keine fremden Personen in den Räumen mit untergebracht werden.

Kritik kam von Karl-Ernst Seemann (Freie Wähler). „Das ganze Vorhaben ist eine Nummer zu groß für Schliengen. Ich kann dem nicht zustimmen“, sagte er. Bis auf Seemann stimmte der Rest des Gemeinderats dem Bauantrag zu.

Oktober 2025 bezugsfertig

Christian Schlosser stellte den Zeitplan vor. Ziel sei, dass die Baugenehmigung noch in diesem Jahr vorliege und die Ausschreibung vorgenommen werden könne. Im Mai soll dann mit dem Tiefbau begonnen werden und die GU im Oktober nächsten Jahres bezugsfertig sein.

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