Schliengen Projekt: „Mittelstellung kalt“

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Lisa Umlandt, Pauline Wiedemann, Lehrer Georg Kirsch und Jakob Riesterer (von links) von der Gemeinschaftsschule in Schliengen waren beim Regionalwettbewerb von Jugend forscht in Freiburg erfolgreich. Foto: Christine Aniol

In der Jugend forscht Projektgruppe der Hebelschule Schliengen wird seit Jahren besonders intensiv an Umweltthemen getüftelt. Nach sehr erfolgreichen Jugend-forscht-Projekten über Mikroplastik im Rhein, Textilfaserfiltrierung bei Waschmaschinen, Feinstaubmessungen oder der intensiven Beschäftigung mit Autoreifenabrieb interessierten sich die Schüler der achten Klasse in diesem Jahr für das Thema Energiesparen bei der Warmwasseraufbereitung mit dem Projekttitel „Mittelstellung kalt!“

Pauline Wiedemann, Lisa Umlandt und Jakob Riesterer investierten mehr als ein Jahr Forschungsarbeit in ihr wissenschaftliches Projekt. Betreut und auf den Wettbewerb vorbereitet wurden sie durch ihren Physiklehrer Georg Kirsch. Die Sparkasse Markgräflerland in Schliengen sponserte die Materialkosten für das Energieprojekt.

Das Wasser fließt oft nur kurz

Die Jugendlichen analysierten das Energieeinsparpotenzial von Einhebelwassermischern mit denen viele tausend Haushalte ausgestattet sind und stießen dabei auf eine bedenkliche Nutzungsproblematik: Besonders bei kurzen Waschvorgängen wird der Hebel häufig nur nach oben gedrückt um Wasser fließen zu lassen. Unbewusst wird dabei zur Hälfte heißes Wasser zugemischt. Häufig erreicht das damit angeforderte heiße Wasser nicht einmal den Austrittsöffnung und bleibt somit ungenutzt hocherhitzt und literweise in der Leitung, da die meisten Waschvorgänge in der Regel unter einer halben Minute ablaufen. Die Konstruktion und Betriebsweise dieser Mischer erinnert an die bekannten Standby-Schaltungen bei der Unterhaltungstechnik. Konstruktiv erhalten so viele Nutzer in Mittelstellung des Mischers unbestellt Energie, die eigentlich nur bewusst gewollt durch eine Hebelstellung anforderbar sein sollte. Um diese Energieverschwendung zu umgehenhaben die Jungforscher die innere Verteilungssymmetrie der Mischerscheiben neu konstruiert, sodass in der meist genutzten Mittelstellung kein Warmwasser mehr zugemischt wird. Besonders stolz sind sie darauf, dass sie die Energiespareffekte mit einem eigens dafür entwickelten Prüfstand nachvollziehen und messen konnten. Kostengünstig ist ihre Entwicklung obendrein, da das Nachrüsten bereits installierter Mischer sich durch Austausch mit neuen Mischerscheiben für viele Fabrikate einfach bewerkstelligen ließe, ohne den kompletten Mischer auszutauschen.

Energieeinsparungist messbar

Im Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“, an welchem insgesamt 75 Schulen aus Südbaden teilnahmen, errangen die Jugendlichen in der Kategorie „Technik“ den ersten Platz, sowie den Sonderpreis „Energieeffizienz“.

Mit ihrem Projekt werden die d Schüler nun im Mai beim Landeswettbewerb von Schüler- experimentieren in Balingen teilnehmen und sich mit den anderen Regionalsiegern aus ganz Baden-Württemberg messen. Der Betreuer Georg Kirsch kann aus seiner Erfahrung nur bestätigen, dass sich die Schüler bei Jugend-forscht-Wettbewerben, in denen sie präsentationstechnisch und wissenschaftlich gefordert werden, aufblühen und ihre Selbstwirksamkeit entfalten können. Durch die Lernumgebung und die Struktur der Schliengener Gemeinschaftsschule werden solche besonderen Erfolge nun bereits im zehnten Jahr in Folge ermöglicht.

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