Es sei gut, wenn ein altes Gehöft saniert werde, befand Rolf Berner. Der Fehler sei die „Salamitaktik“ des Bauherrn. Niedereggenens Ortsvorsteher Timo Hemmer sprang seinem Kollegen aus Obereggenen bei. „Wir brauchen einfach mal eine klare Linie“, sagte er. Mit der Bestandssanierung habe er keine Probleme, aber mit dem Neubau und der Erweiterung, weil die Privilegierung fehle. „Sonst kommen immer mehr Nichtlandwirte, die im Außenbereich bauen wollen“, sagte Hemmer. Auch Ratsmitglied Christian Sprich forderte eine Entscheidungsgrundlage ein.
Ottmar Sprich sprach sich gegen das Vorhaben aus, auch weil der Gemeinderat bereits drei Mal das Votum des Ortschaftsrats überstimmt habe.
„Ich habe den Eindruck, dass es atmosphärische Störungen gibt“, sagte Bürgermeister-Stellvertreter Thomas Sattler, der die Sitzung für den erkrankten Rathauschef leitete. Aus seiner Sicht seien „viele Emotionen im Spiel“. Er wolle nicht unbedingt von Salamitaktik sprechen, aber es seien seitens des Bauherren wenig Informationen geflossen, sagte Sattler.
Der Vorschlag von Gemeinderat Jürgen Czech über energetische Sanierung und Erweiterung getrennt abzustimmen, wurde von der Ratsmehrheit abgelehnt. Letztlich stimmten neun Räte gegen das Bauvorhaben, zwei enthielten sich und vier stimmten dafür.