Schliengen Salzsticks sind beliebtestes Produkt

Alexander Anlicker

Wirtschaft: Mayka in Schliengen investiert eine Million Euro in Aufbau einer vierten Produktionsstrecke

Schliengen - Die Firma Mayka in Schliengen hat ihr Lager erweitert und investiert aktuell rund eine Million Euro in den Aufbau einer vierten Produktionsstrecke. Kernstück ist ein gut elf Meter langer Ofen. Ziel ist die Steigerung der Produktionskapazitäten bei den Sticks, dem inzwischen beliebtesten Mayka-Produkt, um bis zu 30 Prozent.

Manuel Rams, seit November neuer Geschäftsführer des Unternehmens, erklärt im Gespräch mit unserer Zeitung, was gutes Laugengebäck ausmacht und welche Pläne der Knabberartikelhersteller für die Zukunft hat.

Frage: Mayka hat es besonders bei den Salzstangen deutschlandweit ganz weit nach oben geschafft und das ohne TV-Spots mit knabbernden Fußballprofis. Was ist das Geheimnis des Erfolgs?

Das Geheimnis ist tatsächlich der Geschmack. Wir überzeugen Knabberliebhaber dort, wo die Produkte im Regal stehen und einfach mal ausprobiert wurden. Sie schmecken einfach einen Unterschied.  Somit war ein wichtiger Schritt, erst einmal in die Regale der großen Handelsketten zu kommen.

Der Teig von Laugengebäck hat eigentlich keinen großen Eigengeschmack, dieser kommt aus der gelaugten Kruste und der Bestreuung mit Salz oder Sesam. Genau genommen spielen drei Faktoren eine Rolle: Mit welcher Laugenkonzentration wird gearbeitet, wie rösch wird gebacken (Backdauer und Temperatur) und wie ist das Verhältnis von Kruste zu Krume?

Hier hat jeder Hersteller seine Eigenheiten und die lassen die Produkte unterschiedlich schmecken. Unsere Sticks und Brezeln haben einen kräftigen Laugengeschmack und sind eher dunkel gebacken. Außerdem verwenden wir keine Hefe, was die meisten anderen Hersteller tun. Das macht natürlich auch etwas aus.

Frage: Welche Rolle spielen Bio-Artikel am Erfolg?

Mayka ist eine Marke, die schon seit vielen Jahrzehnten am Markt ist. Bereits 1989 haben wir ein erstes Bio-Produkt, unsere Sesam-Dinkelbrezel, auf den Markt gebracht und sind seitdem kontinuierlich mit einem Bio-Sortiment dabei. Im vergangenen Jahr lag das Umsatzplus insgesamt bei 14 Prozent, bei den Bio-Produkten sogar bei rund 20 Prozent. Dennoch: Mehr als 80 Prozent unseres Gesamtumsatzes machen wir mit unseren konventionellen Produkten, aber Bio ist für uns Herzenssache und gehört einfach dazu.

Frage: Der Erfolg bei den Kunden und die wachsende Nachfrage erfordert auch größere Produktionskapazitäten. Eine erste Ausbaustufe geht jetzt in Betrieb. Was ist in dieser Ausbaustufe enthalten?

Das Firmengebäude umfasst einen Verwaltungstrakt, einen Produktions- und einen Lagertrakt. Derzeit haben wir drei Produktionsstrecken in der Produktionshalle, eine für Brezeln und zwei für Sticks. Eine weitere Sticks-Produktionsstrecke kommt jetzt hinzu. Damit das möglich war, musste aber zunächst ein kleiner Anbau am Lager vorgenommen werden.

Frage: Wie sehen die weiteren Ausbaupläne aus? Reicht der Platz am Produktionsstandort Schliengen aus, oder müssen Sie auch räumlich expandieren?

Es werden, trotz der jetzt erfolgten Ausbaustufen, noch weitere Produktionskapazitäten gebraucht. Diese können aber nicht mehr in die bestehenden Räumlichkeiten integriert werden, sondern bedürfen den Bau einer weiteren Produktionshalle. Dieser kann jedoch noch auf dem bestehenden Firmengelände erfolgen, ist aber ein richtiges Bauvorhaben und bedeutet viele technische Anbindungsarbeiten, die unsere Produktion erfordert.

Ersten Planungen zufolge könnte mit einer Fertigstellung Ende 2022 gerechnet werden, wenn die Genehmigungsverfahren nicht übermäßig lange dauern.

Manuel Rams wurde 1984 in Freiburg geboren. Nach Abitur und kaufmännischer Ausbildung begann er seine berufliche Karriere als Assistent der Geschäftsleitung in einer Großwäscherei in der Region. In dieser Zeit absolvierte er eine Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt. Im Jahr 2014 trat er bei Mayka in der Funktion eines Assistenten der Geschäftsleitung ein und wurde 2017 zum Geschäftsführer berufen. Im November 2020 übernahm er die Mehrheitsanteile von Norbert Michel und leitet seitdem mit dem Gründungsgesellschafter Willi Mayer das Unternehmen. Rams ist verheiratet und hat zwei Kinder.

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