Schliengen Schliengen will die Kita-Gebühren weiter erhöhen

Claudia Bötsch
Die Betreuungskosten werden voraussichtlich weiter steigen. Foto: Claudia Bötsch

Der Gemeinderat berät und beschließt am Donnerstag. Die Elternbeiträge sind jetzt schon auf hohem Niveau.

Zuletzt wurden die Gebühren für Krippe und Kindergarten zum Januar 2024 erhöht – und das teils drastisch, bei der Krippe um 50 Euro pro Monat.

Steigende Betriebskosten

Aufgrund steigender Betriebskosten sieht sich die Gemeinde nun erneut gezwungen, kurzfristig an der Gebührenschraube zu drehen. Verwiesen wird unter anderem auf die gestiegenen Personalkosten und auf die inflationsbedingt „stark angestiegenen Sachkosten“. Bei der Kleinkindbetreuung sollen die Kosten für die Eltern ab Februar beispielsweise bei sieben Stunden Betreuungszeit von derzeit 475 Euro auf 512 Euro und ab Januar 2026 auf 550 Euro pro Monat steigen. Bei der Ganztagsbetreuung im Kindergarten (9,5 Stunden) soll der Beitrag von derzeit 275 Euro auf 290 Euro (ab Februar) und schließlich 320 Euro (ab Januar 2026) pro Monat steigen.

Schliengener zahlen schon jetzt mehr

Schon jetzt sind die Schliengener Kita-Gebühren auf sehr hohem Niveau – sowohl im landes- als auch bundesweiten Vergleich. Das wird beim Blick in die Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln aus dem Jahr 2024 deutlich, das die Gebühren in 82 deutschen Großstädten verglichen hat. In Baden-Württemberg landete Heilbronn auf dem unrühmlichen Spitzenplatz: Eine ganztägige Betreuung im U 3-Bereich kostet dort monatlich unabhängig vom Elterneinkommen 493 Euro. Das ist – verglichen mit der Stundenzahl – indes weniger, als Schliengener Krippeneltern schon jetzt zu zahlen haben. Dazu kommt, dass die Betreuung ab Kindergartenalter dort für alle Eltern kostenfrei ist.

In Berlin kostenlos

Die Spannbreite der Betreuungskosten, die Eltern in Deutschland bezahlen müssen, ist vor allem bundesweit riesig – in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern sind Kita und Kindergarten beispielsweise komplett kostenlos.

Vergleich mit Nachbarkommunen

Auch im Vergleich mit den Nachbarkommunen wird deutlich: Schliengener Eltern müssen schon jetzt tiefer in die Tasche greifen als andernorts. Müllheimer Krippeneltern bezahlen beispielsweise 360 Euro pro Monat für täglich sieben Betreuungsstunden, Auggener Eltern für einen Ganztagsplatz im U 3-Bereich (42 Stunden pro Woche) nur 380 Euro. In Bad Bellingen werden ab diesem Jahr 460 Euro verlangt (sieben Stunden Betreuung täglich). Auch hier wurde drastisch an der Gebührenschraube gedreht: 2023 kostete die gleiche Betreuung noch 350 Euro.

Sitzung am 23. Januar

Die Schliengener Gemeinderatssitzung, bei der unter anderem über die Erhöhung der Krippen- und Kindergartengebühren beraten und beschlossen wird, findet am 23. Januar ab 19.30 Uhr in der Schülermensa der Hebelschule statt.

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