Schliengen Sie sorgen seit 50 Jahren für Stimmung

Weiler Zeitung

Musik: Die „Rebländer“ stehen für „Party, Tanzen, Genuss“ / Aus dem Musikverein hervorgegangen

Wenn im Markgräflerland gefeiert wird, sind sie meistens dabei: Die „Rebländer“, eine elf Mann starke Band für „Party, Tanzen, Genuss“, wie sie selbst auf ihrer Homepage schreiben. Vergangene Woche traten sie beim Lichterfest auf, und auch beim Weinfest in Staufen werden sie für Stimmung sorgen. Der sommerliche Terminkalender ist auch dieses Jahr rappelvoll mit Terminen in einem Einzugsbereich von Freiburg bis Grenzach. Und das ist schon seit 50 Jahren so, wie sich Wolfgang Pfeiffer erinnert, der als Gründungsmitglied im Jahr 1968 bereits dabei war.

Von Dorothee Philipp

Schliengen. Damals wollte der Musikverein Schliengen auch eine Tanzabteilung haben, denn der Schwof nach dem offiziellen Programm war ein fester Bestandteil der Konzerte.

Flotte Blasmusik gefragt

„Die fidelen Rebländer“ nannten sie sich damals, denn über die Hälfte der 14-köpfigen Truppe war dem Weinbau im Haupt- oder Nebenerwerb verbunden. Auch die anderen Vereine buchten die neue Band sofort eifrig zu ihren Anlässen.

Mit Günter Stabenau als Leiter schärfte sich das Profil und man trat 1973 erstmals am Schliengener Winzerfest auf. 1975 ging es ins Sauerland, die Heimat Stabenaus, wo beim Hüingser Schützenfest flotte Blasmusik gefragt war. Und man blieb seither verbunden: Die Sauerländer Gastspiele der „Rebländer“ erlebten 2019 ihre neunte Auflage.

Auftritte beim Winzerfest, im TV und in den USA

1977 dann der erste Ritterschlag: Beim Blasmusikwettstreit des SWF in Colmar landen die Rebländer auf dem ersten Platz, ein Jahr später dürfen sie beim SWF-Hafenkonzert „Gruß vom Bodensee“ mitwirken, was 1983 eine Neuauflage erlebt. Die frischen Klänge aus dem Markgräflerland exportierten die „Rebländer“ 1984 auch über den großen Teich bei einer zehntägigen Konzertreise und Auftritten in Disneyland Florida und Orlando. Inzwischen setzten sich einige der älteren Musiker zur Ruhe, neue rückten nach, ein E-Bass und ein Keyboard bereicherten den Sound, Big-Band-Musik und neue Unterhaltungsmusik hielten Einzug ins Repertoire.

1993 wurde zum 25-jährigen Bestehen die erste CD aufgenommen. 1997 sah man die „Rebländer“ in der Fernsehsendung „Drei in einem Boot“ und hörte sie in einem Sonntagskonzert des ZDF.

„Rebländer“ helfen Costa Cordalis aus

Auch beim „Fröhlichen Alltag“ mit Heinz Siebeneicher 2001 mischten die Musiker aus Schliengen mit. Vielfach waren Stars aus Funk und Fernsehen dabei wie beim Silvesterball in Villingen-Schwenningen 2001 mit Brigitte Traeger oder beim Winzerfest Schliengen 2001, als die Sängerin Nicole zu Gast war. Als Costa Cordalis beim Winzerfest in Staufen einmal seine Gitarre vergessen hatte, waren die „Rebländer“ stolz, mit ihrem Instrument aushelfen zu können.

Ihr Repertoire umfasst mehr als 300 Stücke

„Natürlich haben sich in den zurückliegenden Jahrzehnten nicht nur unsere Uniformen, sondern auch die Musikformate geändert“, sagt Pfeiffer. Maßstab waren immer die Erwartungen des Publikums. Und die „Rebländer“ haben auch heute die Nase im Wind der neuen Trends. Fündig wird man dabei im Internet, beim Durchstöbern der Erfolgshits von der „Wiesn“ und der aktuellen Partykracher wie „Cordula Grün“. Die „Rebländer“ greifen sie auf und arrangieren sie für ihren Sound. „Wir sind wachsam“, schmunzelt Pfeiffer.

Über 300 Stücke umfasst ihr Repertoire, gespielt wird in 45-Minuten-Blöcken mit Themen wie Party, Tanz, Rhythm and Blues oder Jazz, je nach Stimmungslage im Saal oder Zelt. Bei einem vierstündigen Gastspiel kommen da etwa 70 bis 80 Titel zusammen. Geprobt wird im Winter im Probelokal des Schliengener Musikvereins.

Eine Band mit elf Mann ist etwas Besonderes in der Region, wissen die „Rebländer“. Und obwohl alle einen anderen Brotberuf haben, agiert die Truppe mit einer hohen Professionalität, was viel Disziplin, Einsatzfreude und jede Menge Zeit verlangt. Der Trompeter Gordon Hein ist zwar als „Chef de la music“ sozusagen der primus inter pares, aber auf der Homepage kann man nachlesen, dass jeder der elf Mannen ein „Chef“ auf seinem Spezialgebiet ist.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading