Schliengen Stets im Einsatz für den Naturschutz

Weiler Zeitung

Ehrung: „Schliengener Sonnenstück“ an Sigrid Meineke auf Schloss Bürgeln verliehen

Von Silke Hartenstein

Seit Jahrzehnten setzt sich Diplombiologin Sigrid Meineke an ihrem Wohnort Schliengen für den Naturschutz ein. Hierfür wurde sie gestern mit dem „Schliengener Sonnenstück“ ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung, die die Gemeinde neben der Ehrenbürgerschaft zu vergeben hat.

Schliengen. Zur Ehrung auf Schloss Bürgeln kamen Landrätin Marion Dammann, Vertreter von Schliengens Verwaltung und der BUND-Ortsgruppe, Gemeinde- und Ortschaftsräte, „Sonnenstück“-Träger, Kanderns Bürger- meister Christian Renkert und Schönaus Alt-Bürgermeister Bernhard Seger.

Schliengens Bürgermeister Werner Bundschuh würdigte Meinekes hohe fachliche Kompetenz, ihre Zielstrebigkeit und Durchsetzungskraft für den Erhalt von Schliengens Natur, Landschaft und Kulturlandschaft. Hierbei sei sie nicht fanatisch vorgegangen, sondern habe kompromissbereit auch gesehen, dass bei allem Schutz von Landschaft und Natur der Mensch noch darin wohnen und leben wolle.

In den 1960er und -70er Jahren sei es es noch vordringlich um Optimierung der Agrarstrukturen gegangen. Heute, sagte Bundschuh, gehe es angesichts der begrenzten Ressource Fläche um Renaturierung und das Schaffen von Ausgleichsflächen: „Wir werden künftig noch mehr begreifen müssen, dass Grünzäsuren, Biotope, Landschafts- und Naturschutzgebiete genauso positiv zu unserer Heimat gehören wie große Erschließungsflächen für Wohnen und Arbeiten“. Meineke habe ihr Fachwissen kompetent eingebracht, in der BUND-Ortsgruppe, bei Bebauungsplänen und Ausgleichsmaßnahmen etwa für die Rückhaltebecken. Aktuell wolle sie sich beratend einbringen in das Flurbereinigungsverfahren von Kandern, Bad Bellingen und Schliengen: „Dafür vielen Dank.“

Meineke gab den Dank zurück: „Mit dieser Ehrung zeigt die Gemeinde, dass sie die Natur wertschätzt und an ihrer Erhaltung interessiert ist.“ Sie dankte auch ihrem Ehemann Eberhard Meineke und allen Mitstreitern und Unterstützern.

Dass sie diese rasch nach ihrer Ankunft in Schliengen in 1981 fand – soviel ging aus ihrer persönlich gehaltenen Rede hervor – lag daran, dass sie auf die Menschen zuging und bestrebt war, ihre Kenntnisse als Biologin zum Wohl ihrer neuen Heimat einzubringen. Zuletzt sprach Meineke einen wichtigen Aspekt des Naturschutzes an. Verhaltensweisen, Gehirn und Verdauungsorgane des Menschen seien nach wie vor so wie einst beim in der wilden Natur lebenden Homo sapiens: „So schnell, wie sich Technik entwickelt, kann kein Organismus folgen.“

Die Folge heute seien zahlreiche zivilisationsbedingte Krankheiten. „Wenn wir also Flächen für die Natur erhalten oder neu zur Verfügung stellen, ist das nicht nur, um Arten wie Vögel, Fledermäuse und Insekten zu erhalten, sondern auch, um für uns Menschen Räume zu schaffen, in denen wir uns von der Hektik des modernen Lebens erholen können.“

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