Im Gemeinderat herrschte Verwunderung darüber, dass bei dem modernen Bauwerk der Notfall eintrat, dass Schieber für den Durchfluss per Hand eingestellt werden mussten. Klar war aber auch, dass das Regenüberlaufbecken vornehmlich zuerst den Kernort vor einer Überflutung schützen muss und das Sportplatzgelände im Extremfall nachrangig ist.
Bürgermeister Renkert berichtete auf Nachfrage unserer Zeitung, dass auch er sich habe schlau machen müssen, was den Vorfall betraf. Das Becken hat zwei Auslässe mit je einem Schutzschieber. Der eine Auslass ist einem natürlichen Bauchdurchlauf nachempfunden, so dass beispielsweise Amphibien hindurchwandern können. Dieser Durchlass ist immer geöffnet. Bei einem Starkregenereignis oder nach einem tagelangen Dauerregen, wenn sich Wasser hinter dem Damm des Überlaufbeckens sammelt, kann über einen zweiten Auslass kontrolliert Wasser in größeren Mengen in den Bach abgelassen werden. Bei einer bestimmten Menge setzt sich also eine Automatik in Gang. Der normale, kleine Durchlass wird über einen Schieber geschlossen, damit der natürlich nachempfundene Bachlauf nicht durch die erhöhte Wassermengen zerstört wird.
Gleichzeitig öffnet sich über die Flutsteuerung ein größerer Schieber im zweiten Durchlass. „Die Steuerung war so eingestellt, dass in der Zeit, in der der eine Schieber geschlossen wurde und der andere sich öffnete, für einen Moment beide Schieber gleichzeitig bei einer bestimmten Höhe offen waren. Das waren die Minuten als es sintflutartig aus der über Mauchen feststehenden Gewitterzelle regnete und sich dann ein enormer Wasserschwall durch beide Auslassöffnungen des Rückhaltebeckens Richtung Tal ergoss, davon war auch das Vereinsheim betroffen“, erläuterte Renkert. Über einen per Hand bedienten „Notfallknopf“, konnte dann der Schutzschieber des normalen Durchlasses schneller geschlossen, der Überlaufschieber schneller geöffnet werden. So wurde Schlimmeres verhindert.