Der 84-Jährige ist in der Markgrafschaft geboren, studierte in Stuttgart Architektur und arbeitete anschließend in Konstanz. Seit Ende der 1970er-Jahre betrieb er ein Architekturbüro in Obereggenen und in Kandern.
Emil Schweinlin ist in der Nacht auf Mittwoch im Pflegeheim in Kandern gestorben. „Eine prägende Persönlichkeit ist gegangen. Politisch und als Architekt“, sagt Schliengens Altbürgermeister Werner Bundschuh.
Der 84-Jährige ist in der Markgrafschaft geboren, studierte in Stuttgart Architektur und arbeitete anschließend in Konstanz. Seit Ende der 1970er-Jahre betrieb er ein Architekturbüro in Obereggenen und in Kandern.
35 Jahre lang, von 1984 bis 2019, gehörte der SPD-Politiker dem Schliengener Gemeinderat sowie von 1984 bis 2014 dem Ortschaftsrat seines Heimatdorfs Obereggenen an. Er war von 1989 bis 2004 stellvertretender Ortsvorsteher und auch einige Jahre Bürgermeister Stellvertreter. Als Fraktionsvorsitzender der SPD hatte er an der Entwicklung der Gemeinde einen großen Anteil.
„Wir haben einen Guten verloren“, betont der politische Weggefährte und frühere Obereggner Ortsvorsteher Markus Moritz. Schweinlin habe sich immer für andere eingesetzt und seine Ideen eingebracht, ergänzt er und hob die Geradlinigkeit von Schweinlin hervor: „Er hat jedem gesagt, was er denkt.“ Auch als Architekt habe Schweinlin in Schliengen Akzente gesetzt. Schweinlins letzte Planung für die Gemeinde war der Mensabau an der Hebelschule. Er hat die Entwurfsplanung bis zum Baugesuch gefertigt.
Zudem war er als Architekt bei Umbau und Sanierung der Hebelschule tätig. Das Bürger- und Gästehaus, das er mit zwei anderen Architekten plante, trägt seine Handschrift ebenso wie der Rathausplatz in Obereggenen oder der Lieler Kindergarten.
„Einige von uns, die ihn als langjährigen Kollegen im Gemeinderat erleben durften, werden ihn als streitbaren Demokraten und geradlinigen Kommunalpolitiker in Erinnerung behalten. In den Sitzungen hatte sein Wort stets Gewicht. Seine direkten, klaren und teilweise pointierten Wortbeiträge brachten Leben in die Debatte, weil man sich an seinen Standpunkten nach Kräften abarbeiten konnte“, sagt Bürgermeister Christian Renkert.
Die Gemeinde Schliengen würdigte Schweinlins Engagement bereits 2010 mit der Verleihung des „Schliengener Sonnenstück“.
„Er ist sicherlich einer von denjenigen, der die Zustimmung der anderen am wenigsten braucht, weil er seine Linie, seine gerade Linie, gegangen ist. Was wir als Menschen brauchen und suchen ist doch Klarheit und Verlässlichkeit, ist Echtheit und Mut für das als richtig Erkannte auch einzutreten“ hob der damalige Bürgermeister Werner Bundschuh seinerzeit hervor.
Mit der Verleihung des „Schliengener Sonnenstücks“ wurde eine Persönlichkeit geehrt, die sich wegen seiner ureigensten Art und des ihm eigenen Charakters in vielfältigster Weise engagiert hat.
Als Architekt habe er die Begabung gehabt, mit wenig Geld Optimales zu erreichen. Auch die sozial Schwachen seien in immer ein Anliegen gewesen. Diese habe er gefördert und unterstützt ohne darüber öffentlich zu reden: von Südindien bis in die nähere Heimat, hatte Werner Bundschuh damals bei der Verleihung des „Schliengener Sonnenstücks“ betont.