Schliengen Trockenheit setzt Fischen zu

Weiler Zeitung
Der Hohlebach – hier in der Schliengener Ortsmitte zwischen Blankenhorn-Areal und Bäckerei – gibt derzeit ein trauriges Bild ab. Foto: Claudia Bötsch Foto: Weiler Zeitung

Hitzewelle: Hohlebach führt extrem wenig Wasser / Gemeinde kontrolliert auf illegale Entnahmen

Die anhaltende Trockenheit ist auch für die Gewässer im Landkreis ein großes Problem: Sie führen extrem wenig Wasser. „Verbunden mit den derzeit hohen Temperaturen führt dies unweigerlich zum Fischsterben“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde Schliengen. Zusätzlich verschärft wird die Situation, wenn Bürger sich illegal Wasser aus dem Bach abzapfen.

Schliengen (boe). Die Verwaltung appelliert daher an die Bevölkerung, „kein Wasser aus Bächen und Brunnen zu entnehmen“. Denn nicht nur für die Fische, sondern auch für die Kleinlebewesen in und an den Gewässern sei eine ausreichende Mindestwassermenge überlebensnotwendig.

Entnahme von Wasser aus dem Bach verboten

Die Gemeinde müsse indes immer wieder feststellen, dass Wasser abgezogen wird, insbesondere über im Gewässer liegende Schläuche und Pumpen. Das Wasser werde beispielsweise dazu genutzt, um das Vieh zu tränken oder um den heimischen Rasen zu bewässern.

„Die Entnahme von Wasser mit Hilfe von Pumpen ist immer, unabhängig von der Wasserführung, verboten“, macht die Verwaltung in diesem Zusammenhang deutlich.

Wer legal Wasser aus Gewässern entnehmen will, müsse dafür eine wasserrechtliche Erlaubnis beim Landratsamt Lörrach beantragen. Verstöße werden mit Bußgeldern geahndet.

Die Verwaltung weist zudem darauf hin, dass auch die Entnahme von Wasser aus Gemeindebrunnen über Pumpen und Schlauchleitungen verboten ist, da der Überlauf der Brunnen in die Bäche fließe.

Bauhof führt Kontrollen am Hohlebach durch

„Wir haben bereits die vergangenen Tage kontrolliert und tun dies jetzt verstärkt“, unterstreicht Bürgermeister Werner Bundschuh. „Wenn wir jemanden erwischen, bleibt uns nichts anderes übrig, als ihn anzuzeigen“, macht der Rathauschef deutlich. „Wenn jemand eine Gießkanne am Brunnen füllt, um damit die Rosen im Garten zu gießen, drücken wir ja ein Auge zu. Aber der Bach ist absolut tabu“, betont er.

Die derzeitige Situation am Hohlebach sei schlimm. „Und es wird jeden Tag schlimmer. Jeder Laie sieht, dass es den Fischen im Moment nicht gut geht“, so Bundschuh. Das Problem sei dabei nicht nur die zu geringe Menge, auch die Qualität und die Temperatur des Wassers setzten den Fischen zu.

„So extrem habe ich es noch nie erlebt“, meinte Günther Ortstein, seit 1993 Bauhofleiter der Gemeinde, gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Wasserstand sei extrem niedrig. Glücklicherweise habe er bisher noch keine verendeten Fische vorgefunden, berichtet Ortstein, der gestern in Schliengen, Liel sowie im Eggenertal am Hohlebach kontrolliert hat. Die Fische würden sich an jenen Stellen sammeln, wo es Vertiefungen, einen Rückstau oder kleine Schwellen gebe.

20 Prozent der normalen Quellschüttung

Die extrem trockene Witterung macht sich auch bei der Wasserversorgung bemerkbar, berichtet Bürgermeister Bundschuh. „Unsere Quellen haben derzeit nur noch 20 Prozent der normalen Schüttung“, macht er deutlich. Das sei aber kein Grund zur Panik, zumal es in den Tiefbrunnen genügend Wasser gebe.

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