„In Holzbottichen wurde das warme Lieler Wasser aufgefangen“, berichtet er. Überliefert sei auch, dass sich damals die eine oder andere Eifersuchtsszene abgespielt habe, „beispielsweise, wenn ein Ehepartner beim Falschen in den Bottich stieg“, berichtet Iburg mit einem Schmunzeln. Solche Anekdoten und Geschichten aus dem Alltag der Menschen seien „das Salz in der Suppe“. Deshalb streue er sie gerne in seine Vorträge ein. „Sie machen Geschichte lebendig.“
Sein Ding sei es nicht, trockene Fakten runterzurattern. Geschichte muss für ihn lebendig „und mit Herzblut“ vermittelt werden. „Vor allem dürfen sich die Zuhörer nicht langweilen“, betont Iburg im Gespräch mit unserer Zeitung. Nichtsdestotrotz lege er großen Wert darauf, „so wissenschaftlich wie möglich zu arbeiten“.
Wer war Werder?
Die Themen gehen Iburg jedenfalls nicht aus – manchmal liegen sie auch buchstäblich auf der Straße. So widmet sich Iburg am Mittwoch, 13. Februar, dem Thema „Wer war Werder?“ und der Geschichte zur Müllheimer Werderstraße.
Die Themen der Vortragsreihe sind gewohnt querbeet, erstmals reichen sie indes über das Markgräflerland hinaus.
Blick übers „Ländle“ hinaus
Am Mittwoch, 6. Februar, geht es thematisch in Iburgs alte Heimat. Der Vortragstitel „Die Nordsee, die Mordsee?“ spielt auf die teils sehr stürmische, raue See mit meterhohen Wellen an, „die zu früheren Zeiten einst Schiffe wie Nussschalen durch die Lüfte fliegen ließ“.
Iburg will auf die Geschichte und Entwicklung der Nordsee eingehen, die heute zusammen mit dem angrenzenden Ärmelkanal die am dichtesten befahrene Schifffahrts-region der Welt ist. Dazu habe er auch altes Kartenmaterial aufgetan. Was er besonders interessant findet: „Auf dem Höhepunkt der letzten Kaltzeit bildete England – zusammen mit dem trockengefallenen Gebiet der heutigen Nordsee und Kontinentaleuropa – eine zusammenhängende Landmasse. Die Themse war zu dieser Zeit ein Nebenfluss des Rheins.“