Schliengen Unterhaltsame Geschichtsstunden

Claudia Bötsch
Der passionierte Hobby-Historiker Horst Iburg lädt erneut zur Vortragsreihe ein. Foto: zVg

Hobbyhistoriker Horst Iburg führt Vortragsreihe fort. Auftakt: „Liel, ein Dorf im Hohlebachtal“.

Schliengen - Seine Vorträge sind ein Dauerbrenner: Bereits zum siebten Mal lädt Horst Iburg zu seinen unterhaltsamen Streifzügen durch die Lokalgeschichte ein. Auftakt seiner Wintervorträge ist am Mittwoch, 23. Januar, 19  Uhr, im Café „B –Drei“ in Schliengen. Die Reihe steht unter dem Titel „Geschichte unserer schönen Heimat Markgräflerland“.

„Ich liebe das Markgräflerland, und ich liebe es, seiner Geschichte nachzuspüren“, erzählt der 78-Jährige. „Denn um die Menschen zu verstehen, muss man die Geschichte kennen“, beschreibt der 78-Jährige seine Antriebsfeder.

Bei seinen Vorträgen gehe er dem nach, „was ich selbst wissen will“. Und dieses recherchierte Wissen gebe er gerne an Interessierte weiter, sagt der ehemalige Offizier der Militärpolizei und Fahrschullehrer, der aus Bremen stammt und seit 40 Jahren in Schliengen wohnt.

In den vergangenen Jahren hat der passionierte Hobby-Historiker einen großen Fundus an Primärquellen, Dokumenten, Bildern und wissenschaftlichen Arbeiten zusammengetragen. Die Arbeit an den Vorträgen zieht sich durch das ganze Jahr.

Die insgesamt fünf Termine umfassende Vortragsreihe startet am 23. Januar. Zum Auftakt widmet sich Iburg dem größten Schliengener Ortsteil: „Liel – ein Dorf im Hohlebachtal“. Iburg will dabei den Bogen spannen „von den Neandertalern über die Kelten zu den Alemannen bis zu den Herren von Baden.

„Die kleinen Dörfer in unserer Region haben oft eine unheimlich spannende Geschichte“, findet der 78-Jährige. Dies sei vor allem auch durch die Grenznähe bedingt. In der Vergangenheit hatte Iburg bereits über Niedereggenen referiert. Dass die Wahl nun auf Liel fiel, hängt auch mit seiner Mitarbeit an der neuen Lieler Ortschronik zusammen.

„Liel ist viel, viel älter als man lange dachte und hieß einst Bad Liel“, weiß Iburg. Er verweist dabei auf eine Zeit, in der es im Ort öffentliche Badehäuser gab – unter anderem im Schloss.

Das Salz in der Suppe

„In Holzbottichen wurde das warme Lieler Wasser aufgefangen“, berichtet er. Überliefert sei auch, dass sich damals die eine oder andere Eifersuchtsszene abgespielt habe, „beispielsweise, wenn ein Ehepartner beim Falschen in den Bottich stieg“, berichtet Iburg mit einem Schmunzeln. Solche Anekdoten und Geschichten aus dem Alltag der Menschen seien „das Salz in der Suppe“. Deshalb streue er sie gerne in seine Vorträge ein. „Sie machen Geschichte lebendig.“

Sein Ding sei es nicht, trockene Fakten runterzurattern. Geschichte muss für ihn lebendig „und mit Herzblut“ vermittelt werden. „Vor allem dürfen sich die Zuhörer nicht langweilen“, betont Iburg im Gespräch mit unserer Zeitung. Nichtsdestotrotz lege er großen Wert darauf, „so wissenschaftlich wie möglich zu arbeiten“.

Wer war Werder?

Die Themen gehen Iburg jedenfalls nicht aus – manchmal liegen sie auch buchstäblich auf der Straße. So widmet sich Iburg am Mittwoch, 13. Februar, dem Thema „Wer war Werder?“ und der Geschichte zur Müllheimer Werderstraße.

Die Themen der Vortragsreihe sind gewohnt querbeet, erstmals reichen sie indes über das Markgräflerland hinaus.

Blick übers „Ländle“ hinaus

Am Mittwoch, 6. Februar, geht es thematisch in Iburgs alte Heimat. Der Vortragstitel „Die Nordsee, die Mordsee?“ spielt auf die teils sehr stürmische, raue See mit meterhohen Wellen an, „die zu früheren Zeiten einst Schiffe wie Nussschalen durch die Lüfte fliegen ließ“.

Iburg will auf die Geschichte und Entwicklung der Nordsee eingehen, die heute zusammen mit dem angrenzenden Ärmelkanal die am dichtesten    befahrene Schifffahrts-region der Welt ist. Dazu habe er auch altes Kartenmaterial aufgetan. Was er besonders interessant findet: „Auf dem Höhepunkt der letzten Kaltzeit bildete England – zusammen mit dem trockengefallenen Gebiet der heutigen Nordsee und Kontinentaleuropa – eine zusammenhängende Landmasse. Die Themse war zu dieser Zeit ein Nebenfluss des Rheins.“

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