Schliengen Vom Ringwall auf dem Brenntenbuck

Weiler Zeitung
Die Informationstafel am Fuße des „Brenntenbucks“ weist auf die einstige Ringwall-Anlage hin. Foto: zVg/Herbert Schumacher

Historie: Das Bauwerk keltischen Ursprungs diente als Fliehburg bei Feindgefahr

Schliengen-Obereggenen - Im Obereggener Gemeindewald unweit von Schloss Bürgeln, wo die drei Transportwege, nämlich der Salzleckeweg, der Ameisenkopfweg und der Langmoosweg, zusammentreffen, führen Trampelpfade in westlicher Richtung hinauf zum nahen Brenntenbuck-Ringwall mit frühgeschichtlicher Vergangenheit. Hierauf macht eine Informationstafel am Fuß der besagten Bergkuppe aufmerksam, wie der Eggener Dorfchronist Herbert Schumacher schreibt.

Blick in die Chronik

Zu diesem Flucht- und Verteidigungsort frühzeitlicher Talbewohner schreibt Pfarrer Hans Trenkle in seiner im Jahr 1930 herausgebrachten Chronik für die Gemeinden Obereggenen/Sitzenkirch sowie der Propstei Bürgeln zum Thema „Die Kelten“ folgendes: „Einer der Keltenstämme, die Rauriker, besiedelten die jetzige Markgrafschaft. Von ihnen wurden wahrscheinlich auch die Ringwälle auf dem Hagschutz, Brenntenbuck und Burgberg angelegt, nicht von den Römern, wie man früher annahm. In Zeiten der Not waren solche aus Erde oder aus unbehauenen Steinblöcken angehäufte Wälle eine Zufluchtsstätte für Menschen und Vieh.“

Ursprung für viele Namen

Weiter heißt es in der Chronik: „Der Ringwall auf dem Brenntenbuck war 63 Meter lang und 27 Meter breit. Vor dem Erdwall war ein vier bis fünf Meter breiter Graben ausgeworfen. Eine Steinmauer hat man hier nicht aufgebaut. Auch Bürgeln verdankt seinen Namen wohl solchen ehemaligen Befestigungen. Manch wilder Kampf mag um diese Fliehburgen getobt haben, wenn der Feind ins Land fiel. Übrigens befinden sich auch auf dem Grüneck und dem Stockberg alte Befestigungen, doch stammen sie nach neueren Forschungen von mittelalterlichen Burganlagen her.

Auf dem Grüneck ist es ein aus Findlingssteinen mit Mörtel gemauerter Fundamentrest eines viereckigen, 13 Meter langen und ebenso breiten Gebäudes, umzogen von einem jetzt nur noch in Trümmern vorhandenen, wohl älteren Ringmauerzug (zwölf mal 15 Meter). Auf dem Stockberg ist nur noch ein ehemals wohl hoch aufgetürmter Wall zu sehen.“

Zum Stamm der Kelten

Die Bezeichnung „Kelten“ bedeutet „Krieger“ und bezeichnet zugleich einen indogermanischen Hauptstamm, den Germanen ähnlich. Die Kelten lebten im sechsten Jahrhundert vor Christus im Gebiet von Spanien bis Ungarn, von Mitteldeutschland bis nach Oberitalien. Sie dehnten sich später auch bis nach England aus. Der Kern des keltischen Stammes saß in Mittelfrankreich. Die Kelten wurden von den Germanen teilweise verdrängt, von den Römern dann in Oberitalien, Gallien (im Gebiet des heutigen Frankreich) und Britannien unterworfen und weitgehend romanisiert, schreibt Schumacher mit Blick in das Geschichtsbuch.

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