Schliengen Von Schäufele bis Fleisch-Fondue

Saskia Scherer
Bei Chorleiterin Renate Epking kommen zu Weihnachten Schäufele mit Kartoffelsalat auf den Tisch. Foto: Saskia Scherer

Umfrage: Was kommt zu Weihnachten bei Bürgern in Schliengen und Bad Bellingen auf den Tisch?

Schliengen/Bad Bellingen - Die Weihnachtsfeiertage verbinden viele mit gutem Essen – ob traditionell oder ausgefallen. Wir haben verschiedene Bürger aus Schliengen und Bad Bellingen befragt, was bei ihnen am heutigen Heiligabend auf den Tisch kommt und wie sie diesen generell verbringen.

Selbst gemachte Schnitzel

Beim Schliengener Jungautor Jonas Büchin wird es selbst gemachte Schnitzel geben. Das Weihnachtsessen variiere zwar, sei aber immer sehr einfach. „Einmal gab es karamellisierten Feldsalat, der nicht gut ankam, und seither jedes Jahr zur allgemeinen Erheiterung erwähnt wird. Nach dem Motto: Fehlt da nicht noch was?“, schmunzelt Büchin. Der Heilige Abend verläuft bei ihm ganz traditionell mit dem Besuch der Christmette, dann folgt das Essen und anschließend gibt es die Bescherung. „Vor fünf Jahren starb mein Großvater kurz vor Weihnachten, jenes Fest war daher sehr gedrückt, und beim Liedersingen denken bis heute alle an ihn.“

Fleisch-Fondue mit verschiedenen Salaten und Dips ist bei Bürgermeister-Sekretärin Claudia Böhler-Fricker geplant. „Das machen wir schon seit drei oder vier Jahren“, erzählt sie. „Wir sind drei Schwestern und treffen uns mitsamt unseren Familien nach der Kirche bei unseren Eltern.“ Dort richte man dann gemeinsam das Essen an. Einer kümmere sich um die Vorspeisen, jemand anderes um den Nachtisch.

Bei Werner Krause, dem Vorsitzenden der Sportfreunde Schliengen, gibt es traditionell Schäufele mit Kartoffelsalat. Er freut sich auf einen ruhigen Abend: Zunächst geht es mit den Schwiegereltern in die Kirche. Nach dem Essen werden Lieder gesungen, Geschichten erzählt und die Geschenke ausgepackt. „Und die Kinder machen Musik“, sagt Krause.

Da er heute bekanntermaßen beruflich engagiert sein wird, gibt es bei Pfarrer Ralf Otterbach ein kaltes Büffet mit „Köstlichkeiten aus Frankreich“, wie Käse und geräuchertem Fisch. „Das lässt sich gut vorbereiten“, meint er. Er handhabt das traditionell so – „ich bin ja auch schon länger Pfarrer“, erklärt er augenzwinkernd. Nach dem Gottesdienst beginnt für ihn also der gemütliche Teil des Abends.

Kirche, Essen, Bescherung

„Bei uns gibt es schon immer Schäufele mit Kartoffelsalat und Feldsalat“, verrät die Bad Bellinger Gemeinderätin Monika Morath. „Einmal haben wir etwas anderes gemacht und waren uns sofort einig: nie mehr!“ Sonst gehe es einfach zu lange. Das Weihnachtsessen bereitet man gemeinsam vor: „Einer macht den Salat, einer schält die Kartoffeln. Aber es ist ja keine große Arbeit.“ Gegessen wird nach dem Kirchgang, dann folgt die Bescherung, und auch Plätzchen werden genascht. „Anschließend wichteln wir“, sagt Morath.

Bei Feuerwehrkommandant Marco Maier gibt es dieses Jahr Wildschweingulasch mit Knödeln und Spätzle, dazu Salat. „Wir machen jedes Jahr etwas anderes, diese ,Tradition’ hat meine Frau aus ihrer Familie mitgebracht. Ihr Vater ist Koch, da darf es niemals das gleiche geben“, erzählt Maier. In seiner Familie sei das anders, da gebe es traditionell immer „Heißer Stein“.

Die Maiers feiern das erste mal in ihrem neuen Haus, welches bis auf das Wohnzimmer, die Küche und das Bad noch gar nicht richtig fertig ist. „Aber wir wollen unbedingt dort Weihnachten feiern. Das wird etwas ganz Besonderes für uns und unsere Kinder“, ist sich der Kommandant sicher.

Baum schmücken

Morgens werden gemeinsam der Baum und das Wohnzimmer geschmückt, Nachmittags machen sie einen kleinen Spaziergang und beginnen mit dem Kochen. „Die Bescherung machen wir immer vor dem Essen recht früh, damit die Kinder auch Zeit zum Spielen haben. Danach singen wir noch ein paar Weihnachtslieder und lassen den Abend ruhig ausklingen.“

Auch Chorleiterin Renate Epking setzt mit Schäufele und Kartoffelsalat auf eine Tradition. „Das ist nichts Ausgefallenes, aber eine gute Alternative“, findet sie. Das Gericht lasse sich gut vorbereiten, so dass kein Stress entsteht. Schließlich ist sie auch noch als Organistin in den Gottesdienst eingebunden. Aus ihrer großen Familien kommen die meisten „mit Anhang“. „Dann ist die Bude voll“, lacht Epking.

Bei Gemeinderat Emil Schilling und seiner Lebensgefährtin gibt es Pasteten mit Kalbfleischfüllung und Feldsalat. „Wir machen immer etwas anderes, es gab auch schon Schäufele oder Rollschinken“, erzählt er. Das Essen bereiten sie gemeinsam zu, außerdem steht der Besuch der Christmette an. „Die Kinder feiern für sich, mit ihnen treffen wir uns dann am ersten Feiertag“, kündigt Schilling an.

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