Schliengen Warnung der Bevölkerung

Alexander Anlicker

Katastrophenschutz: Wie steht es um den Zustand der Sirenen in der Region?

Rebland - Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz kam Kritik auf, weil die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt wurde. Unter anderem auch, weil nach dem Ende des Kalten Krieges Sirenen abgebaut wurden. Wie sieht es mit den Sirenen in der Region aus?

Müllheim

In Müllheim hat der Gemeinderat erst im Frühjahr dem ersatzlosen Abbau von nicht mehr standsicheren Sirenen zugestimmt. Die dortige Grüne-Ratsfraktion will vor dem Hintergrund der Hochwasserkatastrophe das Thema noch mal auf die Tagesordnung bringen. Doch wie ist es um die Situation der Sirenen in Bad Bellingen, Schliengen und Auggen bestellt? Wir haben auf den Rathäusern nachgefragt.

Schliengen

In Schliengen gibt es noch alle Sirenen ist von Bürgermeister Christian Renkert zu erfahren. Im Kernort gibt es je eine Sirene auf dem Dach des Feuerwehrgerätehauses und des Bauhofs. Hinzu kommt je eine Sirene in den Ortsteilen Liel, Mauchen, Nieder- und Obereggenen. „Die Sirenen sind alle noch in Schuss und werden einmal jährlich gewartet und am Sirenentag getestet“, betont der Bürgermeister.

Die Aktiven der Feuerwehr werden zwar mit Funkmeldeempfängern alarmiert, über die Sirenen könnten aber noch weitere Kräfte alarmiert werden, ergänzt er.

Für den Fall, dass die Sirenen nicht funktionierten, seien alle Fahrzeuge mit Lautsprecher beziehungsweise Megafon ausgestattet, so dass die Warnung der Bevölkerung gewährleistet sei.

Mit Blick auf das Thema Hochwasser verweist Renkert auf das Leuchtturmprojekt „EroL“. Ziel des Projekts ist der Schutz der Bevölkerung vor Erosionsschäden durch Starkregen. Bestandteil sei unter anderem auch eine Alarmordnung. Wichtig sei darüber hinaus, das Thema Starkregen im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern.

Bad Bellingen

In Bad Bellingen befindet sich eine Sirene auf dem alten Postgebäude neben dem Rathaus sowie je eine Sirene in den Ortsteilen Bamlach und Hertingen. Nur in Rheinweiler werde die Bevölkerung über Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr alarmiert, erklärt Bad Bellingens Hauptamtsleiter Hubert Maier auf Nachfrage unserer Zeitung.  Das habe in der Vergangenheit, etwa als aus einem mit Gefahrgut beladenen Güterzug eine Flüssigkeit tropfte, gut funktioniert.

Der Abbau von Sirenen sei nicht geplant. „Für Rheinweiler ist derzeit kein Ersatz für die fehlende Sirene geplant. Im Gemeinderat war dies in der Vergangenheit auch kein Thema. Sollte es in Zukunft ein Förderprogramm geben, könnte dieses Thema sicher im Gemeinderat diskutiert werden“, ergänzt Bürgermeister Carsten Vogelpohl.

Die Wartungskosten und die Kontrolle durch den TÜV schlagen mit jährlich 500 Euro für alle Sirenen zu Buche, berichtet Maier. Hinzu kommen gegebenenfalls noch Kosten für Reparaturen. Im Jahr 2020 waren dies 600 Euro für die Zugangsleiter zur Sirene.

Die Sirenen dienten in Bad Bellingen nur noch zur Warnung der Bevölkerung und würden von der Leitstelle in Lörrach ausgelöst. Wichtig sei es, die Bedeutung der Sirenensignale zu kennen. Diese würden daher regelmäßig im Mitteilungsblatt veröffentlicht.

Für die Feuerwehrleute gebe es die stille Alarmierung mittels Funkmeldeempfängern, sagt Maier. Auch in Bad Bellingen sorgt die Ausstattung der Feuerwehrfahrzeuge mit Lautsprechern und Megafonen für die nötige Redundanz.

Die Problematik Hochwasser beziehungsweise Starkregen werde demnächst Thema im Bad Bellinger Gemeinderat, wenn der Abschlussbericht des „EroL“-Projekts vorgestellt wird.

Auggen

Im Winzerdorf Auggen gibt es drei Sirenen, eine auf dem Rathaus und je eine im Oberdorf und in Hach, erklärt der Auggener Bauamtsleiter Michael Simon auf Nachfrage unserer Zeitung.

Die Sirene auf dem Rathaus funktioniere tadellos. Die Sirenen im Oberdorf und in Hach seien jedoch beide bereits 50 Jahre alt. Hier werde der Gemeinderat zeitnah über deren Zukunft entscheiden müssen.

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