Schliengen Wegen zehn Minuten zu spät zur Schule

Alexander Anlicker und Jennifer Ningel
Aufgrund der gesperrten Kreisstraße ist der Schulbusverkehr beeinträchtigt. Foto: Alexander Anlicker

Einige Schulkinder kommen aufgrund der Sperrung der Kreisstraße 4948 zwischen Vögisheim und Feldberg zu spät zur Schule. Mathias Heck, Geschäftsführer des Busunternehmens Will, erklärt, wieso es nicht anders geht.

Die noch bis Mitte Juli andauernde Sperrung der Kreisstraße 4948 zwischen Vögisheim und Feldberg hat auch Auswirkungen auf den Nahverkehr im Eggenertal. „Wen betrifft die Sperrung der Kreisstraße zwischen Feldberg und Vögisheim noch? ,Dank’ der Baustellenfahrpläne die komplett unsinnig sind, bekommt man keinen Zug mehr nach Freiburg, der vor 8.29 Uhr dort ankommt“, schreibt Sabine Bieg aus Obereggenen in der Facebook-Gruppe „Die Markgräfler“.

Betroffene Mutter erzählt

Der Bus, der bislang um 6.35 Uhr von Obereggenen über Feldberg an den Müllheimer Bahnhof gefahren ist, fällt wegen der Baustelle aus. Ihr Sohn, der in Freiburg das Gymnasium besucht, muss nun den Bus in Gegenrichtung nehmen, der ab 6.40 Uhr von Ober- über Niedereggenen und Liel nach Schliengen und weiter über Auggen nach Müllheim fährt, berichtet Bieg im Gespräch mit unserer Zeitung.

Da statt eines Gelenkbusses ein normaler Bus fährt, sei dieser meist ab Niedereggenen mit Schülern auf dem Weg zur Grundschule in Liel überfüllt und komme daher meist zu spät an der Schliengener Eisenbahnstraße an. Damit sei es unmöglich, den Zug in Richtung Freiburg zu erreichen. „Würde der Bus ab Obereggenen zehn Minuten früher fahren, könnten alle aus dem Eggenertal und Liel den Zug um 7 Uhr nach Freiburg erreichen“, sagt Bieg. Das würde bedeuten, dass ihr Sohn bis Mitte Juli immer die erste Schulstunde verpasst, erklärt sie.

Eigentlich könnte man den Bus, der sonst über Feldberg nach Müllheim gefahren ist, auch um 6.30 Uhr ab Obereggenen in der entgegengesetzten Richtung fahren lassen, sagt Bieg. Bus und Fahrer müssten ja vorhanden sein, sagt sie.

Sie habe den Vorschlag am Telefon auch dem Geschäftsführer Mathias Heck vom Busunternehmen Will unterbreitet. Dieser habe ihr gegenüber entgegnet, dass dies nicht möglich sei, berichtet sie.

Auch Grundschüler zu spät

Eine andere Mutter habe sich auf den Aufruf gemeldet und mitgeteilt, dass ihr Kind nicht mehr rechtzeitig zur Grundschule in Liel komme. „Die Grundschulkinder, die mit Fahrt 503 ab Schallsingen nach Niedereggenen oder Liel fahren, werden in diesem Zeitraum etwas verspätet zum Unterricht kommen. Dies lässt sich leider nicht ändern“, ist auch auf der Homepage der Hebelschule zu lesen.

Biegs Sohn hat Glück, eine Pendlerin aus Schallsingen, die in Freiburg arbeitet, ist vom Bus wieder aufs Auto umgestiegen und nimmt ihn zum Müllheimer Bahnhof mit. Außerdem macht er jetzt den Führerschein (A1), sagt Bieg und meint, in Sachen ÖPNV habe sich in den vergangenen 40 Jahren nichts verbessert. Als Schülerin habe sie selbst den Bus um 6.35 Uhr nach Müllheim genutzt und habe dann an der Schule eine Dreiviertelstunde bis zum Schulbeginn warten müssen. „Mit 16 habe ich dann den 80er-Führerschein gemacht“, erzählt sie.

Keine andere Möglichkeit

„Wir haben das Optimum rausgeholt“, fasst Mathias Heck die aktuelle Situation zusammen. 20 Busse hat er zur Verfügung, um nicht nur das Eggenertal zu bedienen sondern auch das Kandertal und die Region bis hoch nach Sulzburg und Heitersheim. Auch die Reservefahrzeuge sind schon im Einsatz. „Im Moment ist es schwierig. Wir hoffen, dass wir durchkommen“, antwortet Heck auf die Frage, was passiert, wenn ein Fahrzeug ausfallen würde.

Die Verspätung zur ersten Stunde der Grundschule in Liel sei mit der Schule abgeklärt, berichtet Heck. Auch die Verspätung zur zweiten Stunde der Schliengener Schule kann er erklären. „Es ist kein zusätzlicher Bus frei.“ So muss also der Bus, der die Kinder pünktlich zur ersten Stunde in die Schule bringt, erst wieder zurück. Vorher hat das gereicht, mit dem jetzigen Umweg nicht mehr. „Der Bus kann nicht fliegen“, sagt Heck. Auch muss bedacht werden, dass nicht jeder Bus überall fahren kann, weswegen einige Umleitungsstrecken mit Gelenkbussen, die im Einsatz sind, weil später viele Leute zusteigen, nicht befahrbar sind.

Heck ist klar, dass einiges nicht ganz so schön ist. Er weist aber darauf hin, dass so eine Vollsperrung während der Schulzeit zum ersten Mal in den 40 Jahren besteht, in denen seine Busse die Strecke fahren. Sonst passiere so etwas in den Schulferien oder die Strecken waren teilweise befahrbar.

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