Schliengen Wellness auf dem Hochblauen

Alexander Anlicker
Visualisierung der Südseite der Berghotels Hochblauen mit dem Pool Foto: zVg/Berghotel Hochblauen/Hasan Alaca

Erst im September 2021 war mit einer Feierstunde der Umbau des Blauenhauses abgeschlossen worden. Nun soll wieder umgebaut werden. „Wenn man wetterabhängig arbeitet, hat man keine Laufkundschaft und keine Chance“, sagt Hasan Alaca, die treibende Kraft hinter den Umbauplänen. Das Berghotel Hochblauen soll künftig das ganze Jahr über für Gäste attraktiv sein. „Wir haben einen Plan gemacht, auch für schlechtes Wetter“, erklärt Alaca. Ein Wellness-Bereich und ein Außenpool sollen künftig nicht nur Wanderer sondern auch Urlauber anziehen. Dort wo sich der große Veranstaltungsbereich im Untergeschoss befindet, soll künftig auf 150 Quadratmetern eine Sauna und ein Wellnessbereich entstehen. Auf der Südseite des Gebäudes ist ein Pool für die Hotelgäste geplant.

Das Restaurant im Chalet-Stil soll bleiben, ergänzt Alaca. Im bisherigen Selbstbedienungsbereich soll künftig bedient werden, sagt er und verweist auf die überwiegend älteren Tagestouristen. Auch die Hotelzimmer werden im Schwarzwald-Stil mit viel Holz neu gemacht.

„Ich muss viel investieren und habe kein Geld mehr gehabt“, begründet Alaca den Verkauf des Blauenhauses an seinen Geschäftspartner Unmut Dülker sowie einen Investor aus Istanbul, der in Tourismusbranche tätig ist. „Ich habe einen Investor gesucht und gefunden“, sagt Alaca und verweist darauf, das mehrere Millionen Euro investiert werden. Er selbst sei jetzt „Berater und stiller Teilhaber“, erklärt der Weiler Geschäftsmann.

Das Bauvorhaben

Der Bauantrag sieht neben der Erneuerung der bestehenden Fenster und der Reinigung der Fassade die Innensanierung auf allen Geschossebenen vor. Dies umfasst neue Bäder, Bodenbeläge und Wandverkleidungen. Ferner sollen im Kellergeschoss die Küche erneuert und ein Teil zum Wellnessbereich ausgebaut werden. Im Erdgeschoss soll ein Teil der Terrasse auf zu einem Wintergarten umgebaut werden.

Auf der Westseite ist der Rückbau der Außentreppe zur Terrasse geplant, zudem soll im Untergeschoss ein neuer Nebeneingang als Versorgungseingang gebaut werden.

Auf der Nordseite ist der Rückbau einer Dachgaube und zweier kleiner Fenster geplant. Ein zusätzliches Fenster soll im Giebel entstehen sowie eine neue Treppe und Überdachung beim Restauranteingang.

Auf der Ostseite soll ein Vorbau für einen Aufzug entstehen sowie eine zweite Stahltreppe als zweiter Rettungsweg. Auch hier ist ein zusätzliches Fenster im Giebel geplant.

Scheune

Umgebaut werden soll auch die benachbarte denkmalgeschützte Scheune, die allerdings auf Gemarkung der Nachbargemeinde Malsburg-Marzell liegt. Dort sollen weitere Hotelzimmer entstehen.

Wasser und Abwasser

Gemeinderätin Barbara Theurer berichtete, dass es im Gemeinderat Malsburg-Marzell Nachfragen wegen der Kläranlage und des Wasserverbrauchs des Pools gegeben habe.

Wie bisher werde es eine Klärgrube geben, die alle zwei bis drei Wochen von einem Entsorgungsbetrieb geleert werde, erklärte Alaca. Ebenso werde auch weiter Trinkwasser mit einem Tanklastwagen auf den Blauen gefahren, hier werde ein zweiter Wassertank angelegt.

„Wir werden Regenwasser sammeln aber auch das Grauwasser, dass dann für die Toilettenspülung genutzt wird“, ergänzte Alaca und verwies darauf, dass damit der Frischwasserbrauch um 30 Prozent reduziert werden könne.

Jeder Aussiedlerhof müsse an Wasser und Abwasser angeschlossen werden, gab Gemeinderat Bodo Zimmermann zu bedenken. Hier hielt Bürgermeister Christian Renkert entgegen, dass die Wasserbehörde aufgrund der exponierten Lage Abstriche mache und auch die Gemeinde nicht auf dem „Anschlusszwang“ bestehe.

Im Beschluss wurde dann auch festgehalten, dass für die Gemeinde keine Erschließungskosten mit Blick auf Wasserversorgung und Abwasserentsorgung entstehen dürfen.

Der Ortschaftsrat Obereggenen hatte in der Vorberatung gefordert, dass es für die Gleitschirmflieger keine Einschränkungen geben dürfe. Dies sicherte Alaca zu. Auch werde das Gelände nicht eingezäunt, ergänzte er auf Nachfrage aus dem Gemeinderat. Skepsis hinsichtlich des Pools äußerte Gemeinderat Michael Schmitt-Mittermeier. Angesichts der Dürre im Schwarzwald und der Wasserknappheit werde ein falsches Signal gesetzt.

Eine Lanze für das Vorhaben brachen die Gemeinderäte Otmar (Henry) Sprich und Thomas Sattler. „Ich befürworte dass, wir können das Haus auch stehen und verfallen lassen“, erklärte Sprich mit Blick auf die möglichen Alternativen.

Am Ende stimmte der Gemeinderat bei einer Gegenstimme von Karl-Ernst Seemann und einer Enthaltung von Michael Schmitt-Mittermeier zu.

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