Schliengen Wiederverwenden statt Wegwerfen

Weiler Zeitung
Rundum gelungen war die fünfte „Bring- und Hol-Aktion“ der Lieler „FreCh-Frauen“ im katholischen Pfarrhof. Foto: Ines Bode Foto: Weiler Zeitung

Bring- und Hol-Aktion: Lieler „FreCh-Frauen“ bieten Anlaufstelle für den Austausch von Gebrauchtem

Zur festen Anlaufstelle für moderne Jäger und Sammler ist die „Bring- und Hol-Aktion“ der Lieler „FreCh-Frauen“ der Pfarrgemeinde St. Vinzenz geworden – lebhaftes Kommen und Gehen herrschte auch bei der fünften Auflage im Pfarrhof.

Von Ines Bode

Schliengen-Liel. Punkt acht Uhr fanden sich die ersten Besucher ein. Rund zweieinhalb Stunden lang war reger Andrang am Empfang zu verzeichnen, wie Brigitte Zimmermann und Heidi Ranft vom Organisatorenkreis berichten. Bis zum frühen Nachmittag wurden teils schwer bepackte Gäste vorstellig. Einerseits, um Hausrat, Kleider, Bücher und mehr loszuwerden. Andererseits, um der Versuchung zu erliegen, in den bunten Auslagen zu stöbern und mit Brauchbarem in den Taschen wieder heimzukehren.

Angenommen werde nur Ware, die völlig in Ordnung sei. Folglich wachte Heidi Ranft mit Argusaugen über die Schätze, die vor ihr ausgebreitet wurden. Vom Kettenanhängern über selbst gehäkelte Patchworkdecken und drolligen Hasenmützchen bis hin zum Blumentopf – mit und ohne Kaktus – war alles dabei. Sogar eine maritim-blaue Sitzgarnitur inklusive Folklore-Tischläufer wartete auf neue Liebhaber.

Die sollten sich auch prompt finden. Zufrieden lud die vornehmlich weibliche Kundschaft ihre Autos voll. „Nur eine, gell?“, piepste ein glückliches Kinderstimmchen, und mit leuchtenden Augen durchforstet ein Mädchen die Tische nach einem neuen „Baby“. Puppenmutter Manja war bereits fündig geworden, mit einer praktischen Teekanne für ihre Miniküche zog die Vierjährige davon.

Um Kinder ging es auch bei Magalie und Maren Teyssedou, Stammkunden der Börse. Sie hielten nach Kleidung und Schmuck Ausschau, und aus beruflichen Gründen speziell nach Spielsachen für Kinder. Das Paar ist in der Lebenshilfe und in der Sozialarbeit tätig und packte begeistert Nützliches für den Jugendraum Schliengen in XL-Taschen. „Es bereitet Freude zu sehen, wenn unser Mitgebrachtes gefällt.“

Mit Auspacken war derweil eine Teilnehmerin aus Bad Bellingen beschäftigt, die daheim auf die Schnelle überschüssige Kleider und Utensilien einsammelte, und hoffte, alles unters Volk zu bringen. Aus Schallstadt und Steinen-stadt reiste ein Damen-Duo an. Die Aktion spreche sich halt herum auf dem Land, verrieten die beiden schmunzelnd, um dann die Auslagen zu inspizieren. Immer neue Schnäppchenjäger sichteten die dargebotenen Gebrauchtwaren. Man probierte Jacken, schlüpfte in Pullis, drehte hübsche Keramik in den Händen – stets sinnend, ob das gute Stück dem eigenen Besitzstand dienlich sei.

Der Tageserlös hebe den „FreCH-Frauen“ zufolge den Kassenstand der Ministranten. Die Pfarrjugend plane im Sommer einen Rom-Besuch. Quasi in Eigenregie beteiligte sich die Jugend mit dem Bewirtungsstand. Unterm Blätterdach wurde eine Gartenwirtschaft errichtet, wo sich die Gäste Grillwürste und Kuchen schmecken ließen.

Am Ende wurden die Überbleibsel sortiert: Kleider gehen an die Rumänienhilfe, Bücher an den Lions-Club Bad Krozingen und Hausrat an „Topf und Teller“ Müllheim – getreu dem „FreCH-Frauen“-Motto: wiederverwenden statt wegwerfen.

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