Schliengen „Wir sind für Windkraft“

Alexander Anlicker
Der Vorstand des Vereins Bürgerwindrad Blauen (v.l.): Schriftführer Martin Buchholz , Schatzmeisterin Petra Kilchling-Hoffmann, die Beisitzer Daniela Spittler und Kurt Mayer sowie die Vorsitzenden Oliver Faaß und Georg Hoffmann (Sprecher). Es fehlt Uwe Hobohm. Foto: Alexander Anlicker

Wie mit Gegenwind umgehen, das war die Frage bei der Mitgliederversammlung des Vereins Bürgerwindrad Blauen im Schliengener Bürger- und Gästehaus.

Bei der Versammlung berichteten die Vorsitzenden Georg Hoffmann und Oliver Faaß von der Entwicklung in den vergangenen Monaten. Nach der vorangegangenen Mitgliederversammlung im Januar habe sich einiges getan, so dass man aktiv werden wolle, berichtete Hoffmann.

Bericht des Vorstands

„Es war uns ein Anliegen, ein Faktenblatt zu erstellen um aufzuzeigen, warum wir für Windkraft sind“, erklärte Faaß und verwies auf den Widerstand, der sich zwischenzeitlich rührt. Erfreut zeigte sich Faaß über die große und überwiegende positive Resonanz auf der Bürgerinformationsveranstaltung im Juni in Schliengen. Aktuell, erklärte Faaß, seien neun Standorte für Windkraftanlagen im Gespräch. Die von den Genossenschaften Bürgerwindrad Blauen, Bürgerenergie Genossenschaft Südbaden und den Elektrizitätswerken Schönau gegründete Projektgesellschaft Bürgerwindrad Blauen GmbH & Co. KG hat den Zuschlag für den Bau von Windkraftanlagen auf Flächen des Staatsforstes bekommen. Weitere Anlagen sollen auf den Waldflächen der Blauengemeinden sowie von Privatwaldbesitzern entstehen, um Synergieeffekte zu nutzen. Wie viele letztendlich gebaut werden, werde noch geprüft, ergänzte er. Mit Ausnahme von Badenweiler seien auch die Abstimmungen in den Gemeinden positiv ausgefallen, ergänzte er. Auch wenn das Abstimmungsergebnis in Schliengen etwas knapp gewesen sei.

Im August hätten die Windkraftgegner die Interessengemeinschaft Lebensraum Blauen gegründet, berichtete Faaß. Diese hätte zwischenzeitlich drei Infoblätter verteilt und über eine Unterschriftensammlung ein Bürgerbegehren erwirkt. In seiner nächsten Sitzung am Donnerstag wird der Schliengener Gemeinderat über das Bürgerbegehren entscheiden, berichtete Georg Hoffmann. Er könne dem Bürgerbegehren „als wichtigen Schritt für Bürgerbeteiligung“ durchaus etwas abgewinnen, erklärte Hoffmann und betonte: „Wir werden uns entsprechend äußern und deutlich machen, dass wir für Windkraft sind.“

Als Reaktion auf die Flugblätter der Windkraftgegner habe man einen Brief an die Bürger der Gemeinde Schliengen verfasst und verteilt, in dem auf „unserer Sicht der Dinge“ hingewiesen wird, berichtete Hoffmannund ergänzte, dass die Mitglieder des Vereins beim Verteilen der Briefe im Ortsteil Obereggenen „angeblafft“ geworden seien. Er bedauerte, dass seitens der Windkraftgegner nicht auf ein Gesprächsangebot eingegangen wurde. „Wir wollen Sachen gerade rücken und zeigen, dass es auch Leute gibt, die für Windkraft sind“, erklärte Hoffmann und berichtete, dass man derzeit eine so genannte FAQ, eine Liste häufig gestellter Fragen (Frequently Asked Questions) erstelle.

Seitens der Mitglieder stellte sich die Frage, wie man mit der Gegenseite umgehen soll, die mit Emotionen arbeite, aggressiv und laut sei.

„Es geht uns auch um unsere Heimat“, erklärte Oliver Faaß. Man wolle den Schwarzwald ebenso schützen wie die Windkraftgegner, stellte er fest. Wenn man jedoch nichts gegen die Klimaerhitzung mache, werde es möglicherweise nichts mehr zum Schützen geben.

Wahlen

Bei den Wahlen wurde der Vorstand mit den drei Vorsitzenden Oliver Faaß, Uwe Hobohm und Georg Hoffmann (Vorstandssprecher) sowie Schatzmeisterin Petra Kilchling-Hoffmann, Schriftführer Martin Buchholz, den Beisitzern Daniela Spittler und Kurt Mayer einstimmig wiedergewählt.

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