Schliengen „Wir sind zusammengewachsen“

Claudia Bötsch
Seit 30 Jahren besteht offiziell eine Städtepartnerschaft zwischen Schliengen und Nidau. Foto: zVg / Gemeinde

Städtepartnerschaft: Schliengen und Schweizer Gemeinde Nidau seit 30 Jahren verbunden.

Schliengen - Die Gemeinde Schliengen kann in diesem Jahr 30  Jahre Partnerschaft mit Nidau feiern. Wie lebendig die Freundschaft mit der Schweizer Kommune bis heute ist, zeigte erst jüngst wieder der Besuch einer Abordnung des Nidauer Stadtparlaments bei der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres im Schliengener Rathaus.

Zu Gast war eine neunköpfige Gruppe aus Nidauer Ratsmitgliedern mit Stadtpräsidentin Sandra Hess und Stadtratspräsidentin Bettina Bongard an der Spitze. Traditionell nahm die Schweizer Delegation im Anschluss auch am Gemeinde-Weihnachtsessen teil, das diesmal im Café Berta stattfand.

Gemeinsame Sprache

Schon beim Apéro in der Schreinerei Mayer Stowasser wurde die über die Jahre gewachsene Verbundenheit zwischen beiden Kommunen deutlich. Und diese Partnerschaft wolle man auch in Zukunft pflegen, betonte Bürgermeister Werner Bundschuh. Der Kontakt mit der Schweizer Stadt am Bieler See sei auch dadurch unkompliziert, weil man eine gemeinsame Sprache spreche, so der Schliengener Rathauschef.

„Wir sind wirklich zusammengewachsen“, freute sich Stadtpräsidentin Hess über die nun drei Jahrzehnte währende Partnerschaft und den freundlichen Empfang. Die Gemeinderatssitzung habe wieder einmal deutlich gemacht: „Uns beschäftigen vielfach die gleichen Themen, Probleme und Herausforderungen“, hielt sie fest.

Die Anfänge

Die Ursprünge der Partnerschaft zwischen Schliengen und der rund 7000 Einwohner zählenden Kommune Nidau reichen bis Anfang der 1980er Jahre zurück: Damals gab es erste Kontakte zwischen dem Schliengener Musikverein und seinem Dirigenten Günter Stabenau sowie der Nidauer Musikgesellschaft. Auch der Volleyball-Club Nidau und die Volleyballabteilung der Sportfreunde Schliengen pflegten früh enge Beziehungen. Auf Einladung der Nidauer Musikgesellschaft besuchte Bürgermeister Alois Rübsamen 1986 das „Stedtlifescht“. 1987 wurde der Nidauer Gemeinderat zu einem Besuch der Gemeinde Schliengen eingeladen.

Im Jahr 1988 fassten die Gemeinderäte beider Kommunen den jeweils einstimmigen Beschluss, miteinander eine Partnerschaft einzugehen. Diese wurde am 10. Juni 1989 in Nidau mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde und mit einer Partnerschaftsfeier am 5. Mai 1990 in Schliengen besiegelt. Als Gastgeschenk hatten die Nidauer damals eine Steinplastik des Künstlers Hans Brogni mitgebracht. Der Frosch auf Seerose sitzt noch heute auf seinem Sockel auf dem Nidauer Platz.

Begegnungen

Seither ist die Freundschaft über viele Kontakte zwischen Vereinen, Verwaltungen und Privatleuten lebendig. Begegnungen finden unter anderem beim „Stedtlifescht“ in Nidau und beim Markt landwirtschaftlicher Produkte in Schliengen statt. Eine Gruppe Schliengener reiste im vergangenen Jahr beispielsweise zum 40. Zibelemärit in der Schweizer Partnergemeinde.

Auch zwischen den Schulen gab es bereits einen Austausch. Dieser Bereich soll, wenn es nach Bürgermeister Bundschuh geht, intensiviert werden. In diesem Jahr soll es auch wieder einen Austausch bei den Auszubildenden der beiden Gemeindeverwaltungen geben, kündigt er an.

Erneut Ausstellung geplant

Das 25-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft wurde mit einer Kunstausstellung gefeiert. Die Malerin Annette Hollenwäger und Bildhauer Jochen Böhnert stellten damals ihre Arbeiten in Nidau aus, Nidauer Künstler präsentierten im Gegenzug ihre Werke im Schliengener Wasserschloss. Zum 30-jährigen Bestehen sind erneut Ausstellungen in beiden Gemeinden angedacht.

Kontinuität

„Unsere Freundschaft wird gelebt. Diese Partnerschaft ist einfach eine gute Einrichtung, die sich bewährt hat“, meinte Bundschuh im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Kontinuität der Partnerschaft komme – neben der gemeinsamen Sprache – auch der relativ kurze Anfahrtsweg von eineinhalb Stunden zugute.

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