Bundschuh freute sich, dass Schliengen mittlerweile an die 5800 Einwohner zähle – das sind rund 500 mehr als vor zehn Jahren. Und die Kommune ist angesichts der angestoßenen Baugebiete weiter auf Wachstumskurs. Allein durch das Baugebiet „Wasengärtle I“ im Kernort entsteht Wohnraum für rund 400 Personen.
Das Bevölkerungswachstum stützt über die Einkommensteuer auch den Haushalt – sie bildet laut Bundschuh dessen „Fundament“.
Für weiteren Bevölkerungszuwachs wird auch das Behinderten- und Altenpflegeheim des Landkreises sorgen, dessen Bau im Juni starten soll. Auf dem Areal an der B 3 soll auch seniorengerechtes Wohnen entstehen, hier ist der Baubeginn bereits im März vorgesehen.
Neue Gewerbeflächen
Für Grunderwerb zur Erweiterung des Gewerbegebiets „Am Sonnenstück“ hat die Gemeinde 750 000 Euro vorgesehen. „Wir kommen in den Verhandlungen gut voran“, meinte Bundschuh. Im Zuge der Erschließung von neuen Gewerbeflächen ist auch das Ziel, die ZG Raiffeisen an die B 3 umzusiedeln. Dann könnte auf dem ZG-Areal am Bahnhof weiterer sozialer Mietwohnungsbau entstehen.
Weitere Investitionen im Haushalt 2020 entfallen auf den Kreisverkehr, der derzeit in der Schliengener Ortsmitte entsteht. Für die Maßnahme, die bis Ende Februar abgeschlossen sein soll, ist eine Restfinanzierung von 480 000 Euro eingestellt.
Außerdem eingeplant sind 445 000 Euro für den Ausbau Hohlebach – die Maßnahme bildet den Schlusspunkt bei den Hochwasserschutzmaßnahmen der Gemeinde.
Eingestellt wurde zudem eine Planungsrate von einer Viertel Million Euro für das neue Feuerwehrhaus im Eggenertal. Darüber hinaus sind 200 000 Euro für das Stadtsanierungsprogramm Eisenbahnstraße/Bahnhof eingeplant.
Kein Kredit
Insgesamt sind 6,9 Millionen Euro an Investitionsausgaben vorgesehen. Um die Maßnahmen stemmen zu können, ist auch eine Rücklagenentnahme in Höhe von 557 000 Euro eingeplant. Die Verwaltung geht indes davon aus, auch 2020 ohne Kredit auszukommen – die Gemeinde ist seit dem Etat 2009 schuldenfrei. Die letzte Steuererhöhung war 2004.
Leichter Rückgang
Auch wenn die finanzielle Lage der Gemeinde laut Bundschuh nach wie vor gut und der Haushalt „kerngesund“ sei: Nach Jahren des Booms und sprudelnden Steuereinnahmen sei jetzt ein leichter Rückgang spürbar, meinte Rechnungsamtsleiter Thomas Widmann. Vor diesem Hintergrund wurde auch die Gewerbesteuer vorsichtiger angesetzt. Zu schaffen macht der Kommune vor allem auch die Erhöhung der Kreisumlage, die eine Mehrbelastung von rund 200 000 Euro bedeutet.
Der Gemeinderat hat dem Haushaltsplan 2020 einmütig zugestimmt. Die Stellungnahmen der einzelnen Fraktionen waren von breiter Zustimmung geprägt.