Schliengen Wohnraum durch Umnutzung

Weiler Zeitung
Mit dem umfassenden gemeindlichen Entwicklungskonzept will die Gemeinde unter anderem die Zentren der Ortsteile aufwerten. Profitieren davon könnte unter anderem der Ortsteil Liel mit einer neuen Nutzung der ehemaligen Bäckerei. Foto: Alexander Anlicker Foto: Weiler Zeitung

Enwicklungskonzept: Schliengen will Schwerpunktgemeinde im ELR werden / Höhere Förderung

Die Gemeinde Schliengen würde gerne Schwerpunktgemeinde im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) werden. Dies hätte eine bevorzugte Bezuschussung und höhere Fördersätze zur Folge. „Man kann vieles machen, was man sich in den nächsten Jahren sonst nicht leisten kann“, erklärte Bürgermeister Christian Renkert. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Schaffung von Wohnraum liegen. „Wir haben nach wie vor einen riesigen Bedarf und könnten jedes Baugrundstück drei bis fünf mal verkaufen.“

Von Alexander Anlicker

Schliengen. Um Schwerpunktgemeinde zu werden, muss die Gemeinde ein „umfassendes gemeindliches Entwicklungskonzept“ erstellen. Als Partner hierfür hat die Verwaltung die Kommunalentwicklung (KE) Baden-Württemberg auserkoren, die vor einiger Zeit auch das Stadtentwicklungskonzept in Kandern erstellt hat. Bertram Roth und Jasmin Kizler stellten in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates die Ziele, die Vorgehensweise und den Zeitplan für die Erstellung des Konzepts vor.

Ziele des ELR sind strukturelle Verbesserungen für Gemeinden im ländlichen Raum und die Stärkung der dezentralen Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur. Ein Förderschwerpunkt ist das Thema Wohnen mit der Stärkung der Ortskerne und der Umnutzung beispielsweise von Scheunen in Wohnraum. Weitere Themen sind die Bereiche Arbeiten, Grundversorgung und Gemeinschaftsleben.

Schwerpunktgemeinden im ELR werden jährlich in einem Wettbewerbsverfahren ausgewählt und müssen einen besonderen Beitrag zu den landespolitischen Zielsetzungen leisten. Schwerpunktgemeinden werden fünf Jahre lang priorisiert gefördert und erhalten auch einen um zehn Prozent höheren Fördersatz (50 statt 40 Prozent). Anders als beim Stadtentwicklungsprogramm, das auf ein Quartier begrenzt ist, können Projekte in der ganzen Gemeinde gefördert werden und die Gemeinde muss bei privaten Projekten die Förderung nicht kofinanzieren.

Für das Entwicklungskonzept wird zunächst ein Entwicklungsbereich festgelegt, eine umfassende Bestandserhebung gemacht und eine Stärken-Schwächen-Analyse durchgeführt. Darauf aufbauend werden Ziele formuliert und in der Konzeption eine Projektliste sowie Steckbriefe der Projekte erstellt.

Bei der Erstellung sollen alle relevanten Gruppen beteiligt werden. Das Konzept soll einen Beitrag zur flächensparenden Siedlungsentwicklung leisten, den Umgang mit der demografischen Entwicklung berücksichtigen sowie Maßnahmen zum Schutz von Natur und Landschaft umfassen.

Sportlicher Zeitplan

Erster Schritt ist die Bestandsanalyse in allen Ortsteilen. Neben Gemeinderat sollen auch Ortsvorsteher und Ortschaftsräte, aber auch die Bevölkerung beteiligt werden. Statt der üblichen Bürgerwerkstatt wäre pandemiebedingt eine Online-Befragung möglich, erläutert Kizler. Die Bestandanalyse soll von Februar bis Mai erfolgen. Die Bewerbung als Schwerpunktgemeinde soll dann Ende Mai/Anfang Juni mit den Steckbriefen abgegeben werden. Zu diesem Zeitpunkt reicht eine kurze Projektbeschreibung.

Bis August/September sollten dann die konkreten ELR-Anträge gestellt werden. Dafür benötigt es Pläne und eine Kostenschätzung.

Der Zeitplan sei sportlich, aber machbar, betonte Roth. Wichtig sei, mit privaten und öffentlichen Projekten dem Regierungspräsidium gegenüber zu dokumentieren, dass Bedarf da ist. Am Ende brauche es für die Bewerbung einen Strauß von rund 20 privaten und öffentlichen Projekten.

Voraussetzung für die Förderung ist, dass das Gebäude/Grundstück im Ortskern liegt und das Gebäude vor 1970 gebaut wurde.

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