Schnitzelbängg bei St. Fridolin Fastnachts-Kommeedi: Stetten bebt mit Basler Bängg

Regine Ounas-Kräusel
Die „Gnallfrösch“ aus Basel – nicht zu verwechseln mit der Lörracher Traditionsclique der „Stettemer Frösch“. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Beim Fastnachts-Kommeedi der „Letschte vo Röttle“ sangen Schnitzelbängg aus Basel für einen guten Zweck. Der Gemeindesaal von St. Fridolin in Stetten war ausverkauft.

Schon bevor das Schnitzelbank-Programm losging, klatschten und schunkelten etliche bunt kostümierte Besucher zu den Stimmungshits des Duos „Paul und Silas“.

Der Erlös wird für einen guten Zweck gespendet

Stephan Brenneisen von „Die Letschte vo Röttle“ freute sich über die zahlreichen Gäste und erzählte bei seiner Begrüßung, dass man den Erlös aus dem „Kommeedi“ und aus der Veranstaltung „Kellerlache“ auch in diesem Jahr wieder einem guten Zweck zukommen lasse. 2024 gingen 2250 Euro an die Organisation „Direct help better future“, die Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien in der Region unterstützt. Das Geld sei verwendet worden, um 15 Kindern eine Ferienfreizeit zu ermöglichen, sagte Brenneisen.

Trump & Co.: „Bruun und gruusig“

Plötzlich ertönte herzzerreißendes Miauen auf der Bühne und die erste Schnitzelbangg-Formation, „Katzegsang“ aus Basel, zog ein. Zur Gitarre besangen sie in selbst gedichteten Versen das Geschehen in Basel und der Welt und zeigten dazu ihre gezeichneten Karikaturen, die Helgen. Zum US-Präsidenten Trump hatten die Schnitzelbänggler eine klare Meinung. „Bruun und gruusig“, also braun und grausig werde es, wenn man Trump und seine Truppe einfach machen lasse, sangen sie. Auf der Helge war ein Mann zu sehen, der auf dem stillen Örtchen entsprechend beschäftigt war.

Die Letschte vo Röttle führten als Gastgeber durch das Programm. Die Freunde, die seit 25 Jahren Schnitzelbängg singen, traten auch selbst auf. Als Burgfräulein, Ritter und Burgwächter nahmen sie vor allem die Politik in Lörrach aufs Korn. Sehr wunderten sie sich über Rathaus und Gemeinderat Lörrach, die nach 27 Jahren Burghof nun entdecken, dass mit Kultur kein Geld zu verdienen ist. Unter Gelächter und Applaus boten sie gleich die Lösung an: Die Narrengilde solle den Burghof bespielen, da sie ein volles Haus und „hohe Kultur“ biete. Es war eine Anspielung auf einen Streit zwischen Gilde und Stadt um Mietkosten im Burghof.

Sieben Basler Schnitzelbängg zu Gast

Die Gastgeber pflegen auch freundschaftliche Beziehungen zur Schnitzelbank-Szene in Basel. So gelang es ihnen, das für Lörrach einmalige Programm mit den Basler Gruppen zu organisieren. Sieben Basler Schnitzelbängg nahmen am Samstag die Weltpolitik, das Geschehen vor der Haustür und vermeintliche oder wirkliche Skurrilität des Alltags unter die Lupe.

Von Basel und dem Dreiland rund um die Welt

Elon Musk und Donald Trump, Israels Ministerpräsident Netanjahu und Bundeskanzler Scholz bekamen ihr Fett weg. Sie würden Donald Trump, der bekanntlich Grönland kaufen will, Zürich gratis überlassen, verschränkten die Basler „Wickelfisch“ Weltpolitik und Schweizer Empfindlichkeiten. Sticheleien gegen Alice Weidel zielten ziemlich direkt auf das Körperliche.

Die Besucher im Saal gingen bei den Darbietungen gut gelaunt mit, klatschten und sangen bei den Refrains mit, die für jede Schnitzelbank-Gruppe typisch sind: „Jupeidi…!“

Gut kamen auch die aufgespießten Alltagsszenen an, sei es nun das Basler Trämli im Schnee oder die Dubai-Schokolade. Kürzlich habe die Zeitung ein Foto von einem prähistorischen Tierfund in Basel gezeigt, dichtete die Gruppe „Katzegsang“ und zeigte eine Helge mit Zotteltier. Dabei seien das doch nur sie gewesen, die im Schnee vergeblich auf das Tram gewartet hätten. Groß war das Gelächter, als die „Elfi Glöggli“ das Dauerthema „Gendern“ auf die Schippe nahmen, indem sie die Zuhörer mit einem schmetternden „Liebi Gender und Chätterä“ begrüßten.

Zum gelungenen Abend trug auch die Bewirtung der Kolpingfamilie Stetten bei.

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