Schönau Am Dach soll nicht gespart werden

Markgräfler Tagblatt
Der Bau der neuen Mehrzweckhalle des GVV in Schönau schreitet voran. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Verbandsversammlung: Arbeiten für die neue Halle vergeben / Dacharbeiten werden neu ausgeschrieben

Arbeitsvergaben für den Neubau der Mehrzweckhalle in Schönau waren Thema in der Versammlung des Gemeindeverwaltungsverbands am Donnerstag. Sascha Held vom Architekturbüro Moser stellte die einzelnen Vergaben und die jeweiligen Kosten vor.

Schönau (jä). Bei den Trennvorhängen erhielt der günstigste Bieter aus Edersleben den Zuschlag, sein Angebot lag bei rund 53 000 Euro. Der Ansatz lag hier bei 62 000 Euro. Auch der Vergabe für die mobile Trennwand (47 000 Euro) und für die Gerüstarbeiten (57 000 Euro) stimmte das Gremium zu.

Einigen Erklärungsbedarf gab es zur Vergabe der Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten der Mehrzweckhalle. Sascha Held musste einräumen, dass die Kosten dieser Arbeiten mit 339 000 Euro zu niedrig angesetzt waren. Hier lag der günstigste Anbieter bei 625  589 Euro. Seit der Kostenberechnung seien die Materialkosten der Dachdeckung überproportional gestiegen, auch sei die handwerkliche Ausgestaltung des Daches aufwändiger als in der Kostenberechnung angenommen, so Held. Eine grundsätzliche Änderung des Dachaufbaus sei zwar technisch möglich, doch zum aktuellen Zeitpunkt nicht empfehlenswert, weil dann die bereits vergebenen Zimmerarbeiten wesentlich geändert werden müssten und solche Änderungen auch rechtlich ein Problem darstellten. Doch könnten Ausführungsänderungen Einsparmöglichkeiten im sechsstelligen Euro-Bereich bieten.

Hier wurde vorgeschlagen, ein alternatives wasserdichtes Unterdach einzubauen, die trittfeste Dachdämmung nicht komplett, sondern nur auf den Laufwegen einzubauen sowie auf die „Eloxal-Qualität“ zu verzichten. Diese sei eine optische Lösung, man könne hier jedoch dieselbe Qualität mit Standardware erreichen, erklärte Held.

Horst Marterer aus Fröhnd, selbst Zimmermann, betonte, dass zwar Einsparungen nötig und gut seien, beim Dach jedoch auf keinen Fall gespart werden dürfe. Dem schloss sich Michael Sladek an, der darauf bestand, dass hier nicht auf Kosten der Qualität gespart werden dürfe, und Schimmelbildung aufgrund eines undichten Daches unbedingt vermieden werden müsse. Verbandsvorsitzender Peter Schelshorn betonte, dass hier auf Nachhaltigkeit geachtet werde und die Qualität nicht leide.

Sascha Held zufolge ist die Konstruktion des Blechdachs mit Schindeln gedeckt keine günstige, aber optisch sehr schöne Lösung, die so auch gewünscht worden sei. Ein Quadratmeter Schindeldach koste derzeit rund 170 Euro, erklärte er auf die Frage von Böllens Bürgermeister Bruno Kiefer.

Aufgrund der massiven Kostenüberschreitung soll die Ausschreibung aufgehoben und die Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten nun auf Grundlage der Ausführungsänderungen erneut öffentlich ausgeschrieben werden. Dem stimmte das Gremium einhellig zu.

Peter Schelshorn informierte darüber, dass demnächst Schilder angebracht würden, die über die Hallenpläne informierten. Bis kurz vor Weihnachten würde noch gearbeitet, nach dem 6. Januar würden die Arbeiten wieder aufgenommen. Es seien 15 Mitarbeiter der Firma Schmidt täglich anwesend.

Insgesamt seien nun zwei Drittel der Arbeiten vergeben, sagte Schelshorn. Große Posten, die nun noch kämen, seien Heizung und Lüftung.

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