Schönau Am Ring durch den Ring geführt

Markgräfler Tagblatt
Höchst ansehnliche Exemplare der Hinterwälderrasse wurden bei der Versteigerung in Schönau durch den Ring geführt. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Hinterwälder-Zuchtviehversteigerung in Schönau

Einmal am Ring durch den Ring – so wurden die Hinterwälder-Zuchtrinder am fachkundigen Publikum vorbei durch die große Runde auf dem Bolzplatz in Schönau-Brand geführt.

Von Ulrike Jäger

Schönau. Bei der Schönauer Zuchtviehversteigerung am Freitagnachmittag durch die Rinderunion Baden-Württemberg gab es ein qualitativ hochwertiges Angebot. Dieses wurde von Zuchtleiter Franz Maus und Versteigerer Alfred Preiser entsprechend angepriesen. Gewohnt humorvoll ging es da bei Sonne und Wind auf dem Bolzplatz im Brand zu, als nach der Körung die 18 Tiere dem hauptsächlich aus Landwirten bestehendem Publikum vorgeführt wurden. „Das ist Fleisch pur“, schwärmte Franz Maus bei dem einen Bullen, lobte die breite Keule oder die „gigantische Melkbarkeit“.

„Da kommen nur Fett und Eiweiß aus dem Euter“, hob er bei einem besonders schönen Vierbeiner-Exemplar hervor. Und wenn eine Kuh „einen Achter im Euter“ hat, bedeutet das nicht, dass hier etwas verbogen ist, sondern dass eine sehr gute Note bei der Bewertung (Körung) eingeheimst wurde.

Es ist schon eine Sprache für sich, die hier mit Fachausdrücken und Zahlen und Daten zur Anwendung kam. Die äußere Erscheinung wurde ebenso wie die Bemuskelung oder der Eiweißgehalt, die Weidetauglichkeit oder die schöne helle Farbe von den Versteigerern angepriesen, doch die Bieter hielten sich anfänglich zurück. Die Tiere, die nicht verkauft wurden, sind später mit einem Foto im Internet auf der Homepage der Rinderunion Baden-Württemberg zu besichtigen.

Das Fleisch der Hinterwälderrinder werde immer beliebter, informierte Franz Maus, zwischen Hamburg und dem Chiemsee wisse man die Qualität zu schätzen. Mit einem Schmunzeln im Gesicht berichtete Maus vom kurzen Besuch des Grünen-Abgeordneten Josha Frey, der die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets in Schönau besucht hatte, und der beim Gewichtschätzen eines Jungbullen ganz schön daneben lag. Selbst die jungen Tiere bringen schon mehr als 440 Kilogramm auf die Waage – Frey schätzte weit darunter.

Die ganz jungen Bullen, die zum Versteigerungstermin noch nicht ein Jahr alt sind, werden „Fresser“ genannt. Auch von diesen gab es bei der Frühjahrsversteigerung in Schönau zwei Stück aus dem bekannten Stall von Züchter Hubert Schätzle aus Präg, der mit insgesamt sieben Tieren zur Versteigerung angetreten war.

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