Schönau Auf den Spuren der Vorfahren

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Familiengeschichte kann sehr spannend sein. Foto: zVg

Hobby: Schülerpraktikant Florian Burger betreibt mit Leidenschaft Ahnenforschung

Jeder hat sein Hobby. Die einen machen Sport, andere sind gerne am Computer. Unser Schülerpraktikant Florian Burger hat eine eher seltene Freizeitbeschäftigung, die ihm jedoch viel Freude bereitet. Seine Gedanken dazu drucken wir hier im Wortlaut ab:

Oberes Wiesental (fb). „Ich habe schon immer viele Fragen gestellt. Wie alt ist unser Haus? Warum wohnen wir genau hier? Wer hat unser Haus gebaut? Auch gelesen habe ich schon immer viel – vor allem Sachbücher über Geschichte. Das erste Mal verstanden, dass meine Großeltern nicht der Anfang von allem sind, habe ich, als ich mit meiner Großmutter das Grab meiner Uroma besuchte. Die Fragen in meinem Kopf wurden dadurch nicht weniger. Wer waren ihre Eltern? Wer waren ihre Großeltern?

Gespräche mit den Großeltern sind hilfreich

Der ausschlaggebende Punkt, an dem das Forschen nach Familiengeschichte mein Hobby wurde, war, als wir unseren Dachboden aufräumten und einen Karton mit alten Bildern fanden. Sofort war mein Interesse geweckt, und die ersten Namen fanden ihren Platz in meinem Stammbaum.

Wer Familienforschung betreibt, muss geduldig sein, denn die Recherche gestaltet sich oft schwierig. Das Internet hat vieles erleichtert. Ich kann meinen Stammbaum online erstellen, oder ich kann mit Seiten wie Ancestry meinen Stammbaum mit Menschen weltweit vergleichen. Archive wie das Landesarchiv Baden-Württemberg haben einige Dokumente wie zum Beispiel Standesbücher schon digitalisiert, so dass man mit wenig Aufwand an Informationen kommt.

Gerade wenn man jedoch ’neuere’ Informationen (etwa aus den letzten 140 Jahren) braucht, bleibt auch heute oft nichts anderes übrig, als bei den Standesämtern vor Ort nachzufragen.

Dank der digitalen Hilfsmittel und der digitalen Vernetzung ist es oft möglich, die Familiengeschichte bis zu 350 Jahre in die Vergangenheit hinein zu erkunden. Die meisten älteren Dokumente sind im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) leider meistens zerstört worden.

Doch Familienforschung bedeutet nicht ausschließlich, Akten zu durchstöbern und am PC zu sitzen. Gerade am Wochenende bereitet mir es auch Freude, auf Friedhöfen Gräber meiner Vorfahren oder deren Heimatstädte zu besuchen. Wer auch zu entfernteren Verwandten Kontakt hat, kann auch zum Beispiel ehemalige Wohnhäuser besuchen.

In den USA ist das Hobby viel verbreiteter

So habe ich beispielsweise im Nordschwarzwald das Elternhaus und die Familie meines Großvaters besucht.

Auch mit älteren Verwandten zu sprechen ist hilfreich, denn sie haben oft noch spannende Informationen und die ein oder andere Geschichte zu erzählen, die sonst in Vergessenheit geraten würden.

In Deutschland ist diese Art der Freizeitbeschäftigung meiner Meinung nach nicht sehr verbreitet beziehungsweise es ist eher etwas, was älteren Menschen zugeschrieben wird.

In anderen Ländern wie beispielsweise den USA ist dieses Hobby viel verbreiteter und auch sehr beliebt. Die Situation in Deutschland finde ich eigentlich schade, da dieses Hobby für Menschen jeden Alters interessant sein kann.

Natürlich wirft Familienforschung auch unangenehme Fragen auf. Was haben meine Vorfahren während der Zeit des Nationalsozialismus gemacht? Doch auch solche Fragen sind wichtig zu erforschen.

Man kann man aber auch positive Entdeckungen machen. Vielleicht hat man ja eine berühmte Persönlichkeit unter seinen Vorfahren.

Das Schönste für mich ist jedoch, wenn ich wieder einen Namen mehr in meinem Stammbaum habe, eine neue Stadt als Wohnort meiner Vorfahren ausfindig gemacht habe oder wenn ich eine neue spannende Geschichte höre.“

Weitere Informationen: Es gibt eine Vielzahl von Internetseiten, die bei der Recherche helfen. Meist gibt es kostenlose und kostenpflichtige Aktionen. Bekannte Seiten sind: Acestry, Geneanet oder auch Familysearch.

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