Schönau Bademeister in Schönau hat gekündigt

Verena Wehrle
Für das Schönauer Freibad muss ein neuer Bademeister gefunden werden. Foto: /Ulrike Jäger

Kürzere Öffnungszeiten und montags komplett geschlossen: Im Schönauer Freibad ist Bademeister Christian Patarcic erkrankt. Schlimmer noch: Er hat die Kündigung eingereicht.

Es sind unruhige Zeiten im Schönauer Freibad, mit denen die Stadt aktuell klarkommen muss. Wegen Personalmangel aufgrund von Krankheit des Bademeisters Christian Patarcic gelten seit vergangener Woche reduzierte Öffnungszeiten – ausgerechnet dann, wenn sich endlich der Sommer blicken lässt. Zudem hat Patarcic seine Kündigung eingereicht.

Montags bleibt das Freibad aktuell geschlossen, dienstags bis sonntags ist es von 10 bis 19 Uhr statt wie bisher von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Das Frühschwimmen fällt momentan aus. „Mit diesen Öffnungszeiten sind wir immer noch gut dabei, wenn man sie mit anderen Bädern vergleicht“, sagt Ute Hellmann von der Stadt Schönau. Und Alexander Knobel, Stellvertreter des im Urlaub weilenden Bürgermeisters, sagt: „Es war uns wichtig, dass wir mit dem Personal, was wir noch haben, einen Regelbetrieb halten können – und das verlässlich.“ Der Montag sei der tendenziell schwächste Besuchertag und sei deswegen als Schließtag ausgewählt worden

Da man auf Rettungsschwimmer zurückgreifen könne, funktioniere der Betrieb gut. Wie lange die reduzierten Öffnungszeiten gelten, könne er nicht sagen, so Knobel. „Wir planen bereits die nächste Woche, sodass es keine Überraschungen gibt. Wir wissen ja nicht, ob es eine erneute Krankmeldung geben wird.“ Patarcic selbst sagt dazu: „Geplant ist, dass ich ab Dienstag, 2. Juli, wieder an Bord bin und ich die Badesaison mit meinem Kollegen Razvan Boj reibungslos zu Ende bringen kann.“ Auch seine privat angebotenen Schwimmkurse würden weiterhin stattfinden.

Von den Besuchern gebe es nur einzelne Rückmeldungen zu den reduzierten Öffnungszeiten, manche würden fragen, warum es keinen Plan B gibt, so Knobel. „Um die Öffnungszeiten wie bisher aufrecht zu erhalten, bräuchte man einen weiteren Fachangestellten in der Hinterhand“, und das sei utopisch, sagt Knobel. „Wir sind einfach froh, dass alle so gut mitwirken, damit wir das Bad öffnen können.“

Überraschende Kündigung

Die Stadt veröffentlichte noch vor der Krankheit eine Stellenausschreibung für eine Vollzeitstelle für einen Fachangestellten für Bäderbetriebe ab dem 1. März 2025. Knobel bestätigt die Kündigung durch Patarcic, der seit April 2019 Betriebsleiter des Bads ist. Zu den Gründen könne er nichts sagen. „Die Kündigung kam für die Stadt definitiv überraschend“, sagt er. Denn: „Patarcic war beliebt und auch verliebt in das Bad, er war hellauf begeistert von seinem Arbeitsplatz und hat das Bad immer als „Perle der Region“ bezeichnet“, schildert Knobel.

Das sagt Patarcic dazu

In seiner Stellungnahme gegenüber unserer Zeitung bestätigt Patarcic diesen Eindruck. Er schreibt wörtlich: „Wenn man bedenkt, dass ich das Freibad in den vergangenen fast sechs Jahren wie mein eigenes kleines Kind erlebt habe, fällt es nicht schwer, zu dem Schluss zu kommen, dass die Gründe für meinen Rücktritt nicht gering waren. Wenn wir alles betrachten, war die einzig mögliche Option in diesem Moment meine sehr schwierige Entscheidung, meinen Job zu kündigen, was mir sehr schwer fiel.“ Und weiter: „Mein einziges Ziel ist, dass das Freibad Schönau auch in Zukunft, mit oder ohne mich, seinen Ruf als gepflegtestes, schönstes und beliebtestes Freibad behält.“ Er selbst bleibe positiv und sei jemand, der starken Charakter habe – und er versuche, dies durch seine Handlungsweise auch zu zeigen. „Ich bin meiner Überzeugung sicher und handle entsprechend. Ich bin mir auch sicher, dass der GVV Schönau unter der Leitung von Bürgermeister Schelshorn die bestmöglichen Entscheidungen für die Zukunft des Freibads treffen wird.“ Patarcic sagt nichts zu den konkreten Gründen und beantwortet auch nicht die Frage, ob es Unstimmigkeiten zwischen ihm und der Stadt gegeben habe.

Knobel wiederum: „Das einzig Gute an dieser schlechten Nachricht ist, dass die Stadt lange Vorlauf hat, um die Fühler nach einem Nachfolger auszustrecken.“ Schließlich bleibe Patarcic dem Bad grundsätzlich noch für diese Saison erhalten.

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