Es ist eine ungewöhnliche Besetzung an Instrumenten, die sich in dem musikalischen Projekt eint: Heiko Schöne spielt Gitarre, Simone Strohmeier lässt die Geige erklingen und Sascha Eichin bedient die Cajon. Hinzu gesellen sich die Sangeskünste aller drei Protagonisten – von zartfühlend (Strohmeier) über geradeheraus (Eichin) bis hin zu versiert und frappant (Schöne). Folglich verfügt die Formation über markante Solostimmen sowie über das Potenzial, sich eines Chorus zu bedienen. Ebenso vielfältig geriet die instrumentale Seite. Gitarre und Geige übernahmen jeweils mehrfach den klanglichen Hauptpart, fungierten zudem in kollektiver Harmonie. Der Cajon indes kam wiederholt die Rolle zu, die Titel mit einer kräftigen Prise Pfeffer zu würzen. Ein gezielter Schlag auf den facettenreichen Klangkanister, und die Nummer besaß Charakter. Das kam aufs Beste an bei der Zuhörerschaft der gut besuchten Veranstaltung. Hörbar quittierten Stammgäste und Erstpublikum die Lieder beliebter Künstler und solcher, die dem Ruhm entgegen sprinten. Dazu gehört der eingangs erwähnte 23-jährige Schotte, dessen Song sich Schöne zu eigen machte, eine neue Version schuf.
Auf genau diesem Aspekt liegt der Anspruch des Trios. Bekanntes Repertoire wolle man neu interpretieren, heißt es, oder anders formuliert: „Projekt X‘ gefällt es, sich auf der Tonleiter künstlerisch auszutoben. So ertönten Stücke, die den Gästen bekannt vorkamen, und doch besaßen sie ein neues Gewand. Ein Teil jedoch fiel unverkennbar aus, etwa das Auftaktlied, der Coldplay-Kracher „Viva la vida“, der mit treibendem Geigenstrich den Tenor des Abends einläutete. Lebhafte Titel mehr schlossen sich an, von Mark Forster, Joris, Rea Garvey und Avicii. Um Ausdrucksstärke pur ging es bei Balladen von Peter Maffay oder auch Foreigner, die der Frontmann par excellence darbot.