Oberes Wiesental. Darüber diskutierte der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger in der Biosphären-Geschäftsstelle Schönau mit Geschäftsstellenleiter Walter Kemkes und dem für Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Mitarbeiter Walter Krögner, beide auch Förster. Zwei Drittel der Fläche des Biosphärengebiets sind bewaldet. Allerdings, so machte Kemkes klar, nicht mit Naturwald, sondern mit einem durch Tradition und Kultur veränderten Wald. Seit etwa 150 Jahren wurde oft im großen Stil mit Fichte aufgeforstet, da sie bei wenig Aufwand viel Ertrag bringt und auch die Baumart war, die relativ problemlos auf den seinerzeit großen Kahlflächen zu pflanzen war. Daher steht sie heute auch an Standorten, für die sie wegen ihres hohen Wasserbedarfs nicht geeignet ist. Noch schneller stirbt sie jetzt durch den Borkenkäferbefall. Wenn es weiter so trockene Sommer in Folge gibt, wird die Buche auf trockenen Standorten ein ähnliches Schicksal erleiden.
Dennoch sind die Biosphärenmitarbeiter überzeugt, dass sich der Wald regenerieren wird. An Stelle der toten Fichten und Buchen werde sich ein neuer Mischwald voraussichtlich in anderer Artenzusammensetzung entwickeln. Dies habe sich bereits im Bayrischen Wald, aber auch am Lotharpfad im nördlichen Schwarzwald gezeigt. „Ökologisch entsteht kein Schaden, wohl aber ein massiver finanzieller“, hält Kemkes fest.