Schönau Der Holzwurm ist besiegt

Verena Wehrle
Pfarrer Helmut Löffler hält die Figur des heiligen Sebastian in den Händen. Foto: Verena Wehrle

Kirchensanierung: Holzwurmbefall beim historischen Hochaltar in Mariä Himmelfahrt in Schönau

Der Holzwurm war aktiv in der katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Doch eine Spezialfirma aus Österreich hat dafür gesorgt, dass das Gotteshaus nun wieder frei ist von Schädlingen.

Von Verena Wehrle

Schönau - Immer wieder sei Sägemehl auf den Kirchenboden gelangt, erinnert sich Pfarrer Helmut Löffler an die ersten Anzeichen für den Holzwurmbefall in der Kirche. Eine Putzkraft habe dies bemerkt.

Besonders betroffen war der Hochaltar aus dem Jahre 1520. Der neugotische Flügelaltar sei das hervorragendste Denkmal der Kirche und von großer künstlicher Bedeutung. Denn es gebe in der Region nur noch wenige Altare aus dieser Zeit, so Löffler.

Gutachten erstellt

Zunächst sei ein Gutachten erstellt worden, das den Befall bestätigte. Dann sei die österreichische Firma Thermo Lignum beauftragt worden, die auf ökologische Schädlingsbekämpfung spezialisiert ist. Das Gesprenge, also die Säulen mit den Figuren auf und neben dem Altar, wurden abgebaut.

Der Altar selbst wurde in eine dichte Hülle eingepackt, om der die Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von 60 Grad genau geregelt wurde und computerüberwacht wurde. Die beweglichen Teile des Altars wie auch andere befallene Gegenstände aus der Kirche – wie etwa der Stall aus der Weihnachtskrippe – wurden in einem Lastwagen der gleichen Prozedur unterzogen.

Turmkapelle wurde vom Holzwurm befreit

Auch der Altar in der Turmkapelle wurde vom Holzwurm befreit. Es handelte sich um eine sehr umweltfreundliche Behandlung, wie Löffler betont.

„Das ist alles sehr schnell gegangen und die Firma war eine Woche schneller als geplant“, so der Pfarrer. Bereits am Samstag sei der Hochaltar wieder ausgepackt worden. Nun müssen nur noch die Figuren wieder aufgebaut werden. Er hält den Heiligen Sebastian in seinen Händen, den man sonst nur oben auf dem Altar von Weitem sieht.

An manchen Figuren hat der Holzwurm jedoch seine Spuren hinterlassen. Doch es müsse noch entschieden werden, ob diese teilweise noch restauriert werden muss, so Löffler. Dazu wurde ein Restaurator beauftragt. Löffer zeigt sich jedenfalls erfreut, dass der Altar wieder zu sehen und vom Holzwurm befreit ist.

Altar-Schnitzer ist unbekannt

Der Hochaltar der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde bereits im Jahr 1930 einer ganz großen Erneuerung unterzogen und auch in den letzten Jahrzehnten sei immer wieder an ihm gearbeitet worden. Wer den Altar geschnitzt hat, könne man übrigens nicht genau sagen. Man vermute, dass der Fürstabt von St. Blasien diesen in Auftrag gegeben hat.

Die Pfarrkirche war für die Arbeiten geschlossen. Nachdem die Handwerker die Kirche bald wieder verlassen, kann am Sonntag, 16. Oktober, wie gewohnt der Gottesdienst– in der Pfarrkirche gefeiert werden.

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