Schönau Die Bürger nicht hängen lassen

Markgräfler Tagblatt
Der neu gewählte Schönenberger Bürgermeister Ewald Ruch kann auf die Unterstützung seiner Frau Cornelia zählen. Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

Bürgermeisterwahl: Ewald Ruch geht bei der „Wilden Wahl“ in Schönenberg als Sieger hervor

So manches war erstaunlich bei der Bürgermeisterwahl in Schönenberg. Zum einen war es eine „Wilde Wahl“ ohne offiziellen Kandidaten; lediglich im „Dorfgespräch“ gab es den ein oder anderen Favoriten. Doch am Ende hatte das Dorf mit dem bisherigen stellvertretenden Bürgermeister Ewald Ruch schon im ersten Wahlgang überraschend einen neuen Bürgermeister.

Schönenberg (vw). Auch die Wahlbeteiligung war mit 72,41 Prozent (210 Wähler von 290 Wahlberechtigten) recht hoch. „Im Vergleich zu anderen Gemeinden ist diese hoch, für Schönenberg aber normal“, kommentierte Amtsinhaber Michael Quast und meinte: „Das ist super.“

Das Interesse der Bürger war insgesamt groß. Schon bei der Auszählung der Stimmen waren rund 50 Bürger dabei, bei der Ergebnisverkündung wesentlich mehr.

Auch wenn kaum jemand damit rechnete, dass es bereits im ersten Wahlgang einen Bürgermeister geben werde, waren manche im Dorf auch auf dieses Szenario vorbereitet. Denn während drinnen noch die Stimmen ausgezählt wurden, fuhr draußen am Rathaus bereits der Anhänger mit den Stiegeln für den Bürgermeisterbaum vorbei und die Musiker stellten sich zu einem Ständchen auf.

Von 209 gültigen Stimmen gingen 113 und somit 54,1 Prozent an Ewald Ruch. Ein anderer war beim Stimmenauszählen auch ziemlich angespannt: Florian Bläsi, denn er war wie Ruch im Vorfeld im Dorf im Gespräch als Nachfolger von Michael Quast. Für ihn war die Erleichterung groß, als klar war, dass er mit 14 Stimmen (6,7 Prozent) nicht gewählt ist. Er hätte das Amt ohnehin nicht angenommen.

Diese Option hatte auch Ewald Ruch. Allein schon weil er über 16 Jahre als Gemeinderat tätig ist, hätte er ablehnen können. „Ein Ehrenamt anzunehmen, ist Pflicht“, sagte Quast, aber einige Gründe gebe es dann schon, aufgrund derer man ablehnen könne. „Ich bin erleichtert, dass es ein Ergebnis gibt“, sagte Quast nach der Auszählung.

Dann schickte er die Bürger „spazieren“, damit Ruch sich in Ruhe Gedanken machen könne. Doch lange dauerte es nicht. Schon nach wenigen Minuten verkündete Quast stolz und zufrieden vor dem Rathaus: „Wir haben einen Bürgermeister“, und die Bürger jubelten.

Quast sagte Ruch seine Unterstützung zu und freute sich darüber, dass mit Ruch jemand mit kommunalpolitischer Erfahrung seine Nachfolge antritt.

Ewald Ruch selbst war sehr überrascht vom Wahlergebnis und fühlte sich ins kalte Wasser geworfen. „Doch bei einem solch eindeutigen Ergebnis konnte ich nicht ablehnen, da bin ich in der Pflicht, die Bürger von Schönenberg nicht hängen zu lassen“, sagte er.

Die Guggemusik „Chaibe-Loch-Lärtschi“ spielte auf. Die Feuerwehr stellte dem Gewählten einen Bürgermeisterbaum vor sein Haus in Entenschwand. Und eine absolut „spontane“ Wahlparty konnte dann im Bürgersaal starten.

Es gingen noch viele weitere Stimmen ausschließlich an Schönenberger Bürger. 14 Stimmen gingen an Florian Bläsi, 13 bekam Roland Stiegeler, zwölf gingen an Heike Steinebrunner, elf an Manuela Lindenthal, zehn an Heinz Gutmann, jeweils vier Stimmen an Michael Quast, Klaus Ruch und Angela Gutmann. Jeweils drei Stimmen erhielten Sascha Eichin, Ferdinand Römer und Erich Riesterer, zwei Stimmen bekam Astrid Schröter-Sutter. Außerdem gab es 13 Bürger mit je einer Stimme.

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