Das Malen und die Gespräche über Kunst sind aber nicht die einzigen Inhalte bei „Zelele Saseba“. Vielmehr ist die Ausgangsposition von Ingo Nitzsche, dass sich jedes Kind künstlerisch so ausdrücken kann wie es ihm entspricht und sich einfach auch mit Ideen ausprobieren darf. So hat Zeynep jüngst im „Schwarzen Adler“ eine Diskussion über Kinderrechte mit moderiert, Sham plant, einen Eiscremeladen zu eröffnen und Leonie beschäftigt sich gern mit dem Schönauer Wassergeist, der ihren Angaben zufolge bisweilen an der Wassertretstelle anzutreffen ist. Für die musikbegeisterte Sherin wurde Geigenunterricht vermittelt. Und nicht zuletzt wird auch Theater gespielt; derzeit probt man regelmäßig für ein Theaterstück um die freiheitsliebende Königin Zenobia.
Lebhafte Mischung
Diese lebhafte Mischung hat in Kunstkreisen schon für einiges Interesse gesorgt. So waren bereits ein Vertreter des Kunstwissenschaftlichen Instituts der Leibniz-Universität Hannover sowie eine Sozialpädagogin aus Schwerin vor Ort, um Eindrücke für Fachstudien zu sammeln. Pläne gibt es auch, gemeinsam mit einem Cousin von zwei Mädchen aus der Gruppe, der Kunst studiert, eine Ausstellung im Klösterle zu veranstalten.
Nitzsche freut sich darüber, wie sich die Kinder-Mal und Theatergruppe im Wiesental entwickelt hat: „Es ist schön, wenn etwas organisch wächst und nicht von oben aufgepfropft wird.“ Und seiner Einschätzung nach profitieren alle von dieser Form der Kunstförderung, natürlich die Kinder, die sich entfalten und ausprobieren können, aber auch er selbst bekommt viel aus seinem Engagement und dem, was daraus erwächst, zurück. „Ich fühle mich beschenkt“, sagt Ingo Nitzsche.