Schönau Ehrung für Anti-Atom-Engagement

Markgräfler Tagblatt
Kerstin Rudek wurde von den EWS zur „Schönauer Stromrebellin 2020“ gekürt. Foto: zVg

EWS: Kerstin Rudek ist die „Schönauer Stromrebellin 2020“

Schönau - Die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) haben Kerstin Rudek, die bereits 1982 als Jugendliche gegen das geplante atomare Endlager in Gorleben demonstrierte, zur „Schönauer Stromrebellin 2020“ gekürt.

„Mit 14 Jahren spürte Kerstin Rudek auf ihrer ersten Demo die geballte Ungerechtigkeit, die von der politstrategischen Entscheidung ausging, Gorleben wider alle wissenschaftlichen Gegenargumente zur atomaren Müllkippe der Nation zu erklären“, heißt es in einer Pressemitteilung der EWS. Ihre Heimat, das dünn besiedelte Wendland, sei zum Spielball der Atomlobby geworden, die darauf setzte, dass sich die Bevölkerung nicht wehren könne.

Doch der jahrzehntelange Widerstand im Wendland war erfolgreich: Die Suche nach einer Endlagerstätte wird nun nach wissenschaftlichen Kriterien neu angegangen. Das ist für die Politikwissenschaftlerin Kerstin Rudek und ihre Mitstreiter ein großer Sieg. Leiser wird Kerstin Rudek schon allein deshalb nicht, weil die Atomkraftbefürworter wieder lauter werden und die Atomkraft erneut als vermeintlichen Weg aus der Klimakrise ins Spiel bringen. Als Mitbegründerin des internationalen Bündnisses „Don’t nuke the Climate“, das sich auch auf Weltklimakonferenzen engagiert, organisiert sie auch hier Widerstand, denn „Atomkraft ist kein Klimaretter“, wie sie sagt.

Für dieses unbeirrte, lebenslange Engagement wird Kerstin Rudek als „Schönauer Stromrebellin 2020“ ausgezeichnet. Sebastian Sladek, Vorstandsmitglied der Elektrizitätswerke Schönau, würdigt die Preisträgerin: „Wie die EWS entstammt auch Kerstin Rudek dem bürgergetragenen Widerstand gegen die Gefahren der Atomenergie. Uns alle eint, mit Kraft und Entschlossenheit für eine lebensfreundlichere Welt einzutreten. Deswegen ist es gerade in diesem Jahr, wo die Endlagersuche neu beginnt, höchste Zeit, ihre Verdienste für die Anti-Atom-Bewegung wie auch für die Klimabewegung hervorzuheben.“

Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn pflichtet bei: „Fast 40 Jahre ehrenamtliches Engagement sind wirklich aller Ehren wert – die Stadt Schönau gratuliert der Preisträgerin von Herzen.“

Für die Preisträgerin ist die Auszeichnung die Krönung eines sehr erfolgreichen Jahres. Sie erklärt: „Unter dem Dach der ´Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg` kämpfen seit 43 Jahren Menschen gegen die Atomanlagen in Gorleben und setzen sich fast ebenso lange für die Stilllegung aller Atomanlagen ein. Das Motto ´Niemals aufgeben` hat uns bis zu diesem Punkt der Geschichte getragen. Ich bin unbeschreiblich glücklich, dass wir die Einlagerung von hoch radioaktivem Müll im ungeeigneten Salzstock Gorleben abwenden konnten.“

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