Schönau Ein „Dom“ aus Holz

Markgräfler Tagblatt
Der Kohlemeiler in Wieden. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

GVV-Waldbegehung: Verschiedene Themen diskutiert

Oberes Wiesental (ue). Manche Siege nützen nichts, wenn sie sich nicht umsetzen lassen, wie etwa der Erfolg des Landes Baden-Württemberg im Kartellverfahren gegen die Verfügung des Bundeskartellamtes vor dem Oberlandgericht Düsseldorf, sagte Thomas Unke vom Fachbereich Waldwirtschaft beim Landratsamt Lörrach jüngst bei der Waldbegehung der GVV-Gemeinden.

Schließlich war das OLG-Urteil vom BGH wegen eines Verfahrensfehlers wieder aufgehoben worden. Für die Kommunen mit ihren Waldungen sowie für Privatwaldbesitzer bedeutet dies, dass die staatlichen Forstverwaltungen für sie und die Forstbetriebsgemeinschaften nur noch bei bestimmten Besitzgrößen beim Holzverkauf tätig sein dürfen. Für die Leistungen der staatlichen Forstverwaltungen, die nicht unter die Bezeichnungen „Hoheit“ oder „Beratung“ fallen, sind nach den Änderungen des Bundeswaldgesetzes 2017 in Zukunft kostendeckende Preise vorgegeben, was für die Gemeinden überdies bedeutet, dass solche Leistungen künftig ausgeschrieben werden müssen.

In der anschließenden Versammlung im Gasthaus „Eiche“ in Utzenfeld stellte Lukas Sprich, der das alte Köhlerhandwerk in Wieden, wie es über Jahrhunderte im Schwarzwald betrieben wurde, in der Belchengemeinde wiederentdeckt hat, in einer aufschlussreichen Power-Bild-Präsentation den Wiedener Kohlemeiler vor. Seit nunmehr drei Jahren betreibt Lukas Sprich gemeinsam mit mehreren Helfern unweit des Wiedener Besucherbergwerks Finstergrund einen Kohlemeiler. Etwa 25 bis 30 Ster Buchenholz werden hierbei nach einer alten Verfahrenstechnik zu einem drei Meter hohen „Dom“ aus Holz, in dessen Mitte sich der sogenannte „Quandel“, eine Art Kamin befindet, aufgeschichtet. Bei dem Ganzen gilt es sich genau an die Vorgaben zu halten um so – nach rund vierzehntägiger Glimmzeit – die gewünschte Holzkohle zu erhalten.

Mittlerweile bedroht sind auch die in der Region vorhandenen Auerwildbestände. Die im Südschwarzwald vorkommenden Arten werden laut Forstbezirksleiter Marco Sellenmerten auf zirka 300 Tiere geschätzt. Um die seltenen, scheuen Tiere im Schwarzwald zu schützen, bedarf es vor allem strukturierter und lichter Nadelholzbestände. Pflegeeingriffe in die Natur sind deshalb unerlässlich.

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