Schönau Emissionen sorgen für dicke Luft im Gemeinderat

Markgräfler Tagblatt
Ratsschreiberin Heidrun Sommer wurde von Bürgermeister Harald Lais verabschiedet. Foto: Ulrike Jäger Foto: Markgräfler Tagblatt

Utzenfeld: Bürger äußern Unmut über angedachte Produktionssteigerung bei der Firma Celanese

Utzenfeld (jä). Die letzte Sitzung vor Weihnachten bescherte Utzenfelds Bürgermeister Harald Lais einen vollen Sitzungssaal. Waren doch am Donnerstag 20 Bürger ins Rathaus gekommen, um in der Fragestunde dem Gremium einige Forderungen mit auf den Weg zu geben, beziehungsweise um ihre Meinung zum Thema „Celanese“ kundzutun. Das seit einigen Jahren brodelnde Thema Emissionen der Firma (früher Nilit) kochte wieder besonders hoch, als den Bürgern zu Ohren gekommen war, dass es einen Antrag der Firma gebe, sieben Tage die Woche 24 Stunden produzieren zu wollen. Da dieser Antrag jedoch im Rathaus nicht vorlag, gab es diesen Punkt auch nicht auf der Tagesordnung des Gemeinderats.

Die Bürger brachten vor, dass bereits im Jahr 2015 das Thema Geruchs- und Lärmemissionen im Gemeinderat zur Sprache gekommen sei. Nun, bei der möglichen Aussicht auf eine Produktionssteigerung um 40 Prozent bei durchgängigen Arbeitszeiten, wollte man erneut eine Prüfung fordern und fragen, inwieweit es technisch möglich ist, entsprechende Maßnahmen zur Eindämmung der Emissionen einzuleiten.

Utzenfeld sei ein Erholungsort und wolle auch gerne junge Familien anziehen, doch die überlegten sicher, ob sie sich und ihre Kinder den „Rauch- und Nebelschwaden“, die oft auch farbig seien und vor allem über das Wohngebiet „Im Grün“, den Sportplatz und den Spielplatz zögen, aussetzen wollten, so ein Bürger. Es müsse doch technisch möglich sein, diese Emissionen wegzufiltern.

Ein weiterer Bürger betonte, dass doch gerade die Amerikaner (Celanese gehört zu einem amerikanischen Unternehmen) bei Umweltfragen sehr genau wären und hier Interesse bestehen müsse, korrekt zu agieren. Man habe nichts gegen die Firma, die für Arbeitsplätze sorge, doch habe man kein Verständnis für die langwierige Suche nach geeigneten Filtern und auch kein Verständnis mehr dafür, warum die Gemeinde nicht längst aktiv geworden sei.

Die Bürger forderten, dass die Frage einer Sieben-Tage-Woche zurückgestellt werde, bis hier entsprechende Lösungen gefunden seien. Bürgermeister Harald Lais nahm die Anregung auf, eigene Messungen zu beauftragen; dies sei durchaus eine Option. Er betonte auch, dass im Anschluss an die Gemeinderatssitzung im nichtöffentlichen Teil ein Gespräch mit Vertretern des Landratsamtes stattfinde, in dem der Sachverhalt und weitere Schritte er- und geklärt würden.

Gemeinderatsmitglied Michael Dehne verlangte, einen Rechtsanwalt mit der Klärung der Frage zu beauftragen, inwieweit die Gemeinde hier Einfluss nehmen könne. Er sprach sich auch dafür aus, nicht länger zu warten.

Feuerwehrgerätehaus

Die Abbrucharbeiten des alten Gebäudes sind abgeschlossen, und im Rat wurde beschlossen, die Firma Ingenieurbüro Behringer mit der Planung für Heizung, Wasser- und Sanitär zu beauftragen.

Ehrungen

Bürgermeister Harald Lais erhielt in der Sitzung von seinem Stellvertreter Norbert Stiegeler eine Urkunde und eine Anstecknadel zur Ehrung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Wahlleiter, die er seit 40 Jahren ausführt. Diese Ehrung kam erstmals zur letzten Bundestagswahl zum Einsatz. Mindestens fünf Bundestagswahlen müsse man hierfür geleitet haben, erklärte Stiegeler.

Für Ratsschreiberin Heidrun Sommer war es die letzte Gemeinderatssitzung, und Harald Lais sowie die Gemeinderäte dankten ihr für ihre jahrelange Tätigkeit mit einem Blumenstrauß.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading