Dieses stehe nach langem Hin und Her wieder leer, so Rudiger, der nicht versteht, weshalb er in seinem Bemühen, auf dem Belchen den Gästen einen akzeptablen gastronomischen Betrieb zu bieten, ständig ausgebremst wird. „Wenn nicht bald etwas geht, zahlen wir die Gesellschafter aus und machen eben zu“, sagt Rudiger, der auf dem Belchen sieben Festangestellte und sieben Aushilfen beschäftigt.
Generationswechsel ist eingeleitet
Dass ihm so wenig Unterstützung seitens der zuständigen Behörden zuteil wird, ärgert Klaus-Peter Rudiger auch insofern, als es in der jüngsten Vergangenheit gelungen ist, den Generationswechsel einzuleiten. Rudigers Tochter Julia Stegt arbeitet im Betrieb des Vaters mit und wäre auch bereit, zukünftig das Belchenhaus zu betreiben – allerdings nur, wenn sich eine realistische Perspektive bietet und ein Betrieb unter modernen Maßstäben in einem akzeptablen Gebäude gewährleistet ist.
Wenn nicht bald etwas passiere, bleibe ihm wohl nichts anderes übrig, als die Landrätin und die Mitglieder des Kreistags auf den Belchen einzuladen, „damit sie sehen, um was es hier überhaupt geht“, so Klaus-Peter Rudiger. Was ihn besonders ärgert, ist das Messen mit zweierlei Maß. So sei beispielsweise auf dem Feldberg oder beim Prestigeprojekt des Landes, dem Nationalpark, sehr vieles möglich, während auf dem Belchen stets sehr defensiv agiert werde.
Sellbahnprojekt: „Man bräuchte zwei Leben“
Die von Rudiger beklagte mangelnde Unterstützung von Behörden führt auch dazu, dass er beim anvisierten Großprojekt Verlängerung der Belchenbahn nicht mehr vorangehen will: „Ich unterstütze das Vorhaben nach wie vor, aber nicht mehr an vorderster Front.“ Um so ein Vorhaben hier durchzusetzen, „braucht man offenbar zwei Leben“, beklagt der Geschäftsführer der Belchen Seilbhahn GmbH, die die bestehende Bahn zwischen Multen und dem Belchengipfel betreibt, den beschwerlichen Weg durch den Behördendschungel.
Dies sei besonders schade, weil das Vorhaben viel Zuspruch aus der Bevölkerung erhalte. Auch von kommunaler Seite her wird das Projekt weiter positiv gesehen, wie Schönaus Bürgermeister Peter Schelshorn erst jüngst bei seiner Wiederwahl betonte. Rudiger würde es jedenfalls begrüßen, wenn Schelshorn an der Sache dran bleibt, „denn es ist ein tolles Projekt, das auch funktionieren würde“.