Schönau Falter als bunte Frühlingsboten

Markgräfler Tagblatt

BUND: Tipps, was es zu beachten gibt beim Beobachten von Schmetterlingen

Frühjahr und Sommer ohne Schmetterlinge wären nur halb so bunt und schön. Mit offenen Augen durch die Natur gehen, das bringt Menschen der Natur ein Stück näher.

Oberes Wiesental. Es gibt viel zu entdecken beim Streifzug durch die Natur. Vielleicht bemerkt der eine oder andere, dass manche Schmetterlingsarten nur ganz bestimmte Pflanzen anfliegen.

Jetzt im Mai sind zum Beispiel Aurorafalter, Tagpfauenauge und Schwalbenschwanz gut zu beobachten, heißt es in einer Pressemitteilung des BUND.

Der Aurorafalter (Anthocharis cardamines) ist ein früher Frühlingsbote. Denn er ist schon seit April in den Gärten und im Wald unterwegs. Im Mai legt der Falter seine spindelförmigen Eier einzeln an die Blütenstiele von Wiesen-Schaumkraut, Knoblauchrauke und anderen Kreuzblütlern ab. Raupen und Falter lassen sich dort gut beobachten. Durch ihre Färbung und Gestalt sind die Raupen allerdings sehr schwer zu entdecken: Sie sind blaugrün mit weißen Seiten- und Rückenstreifen. Im Juli verpuppen sich die Raupen zu einer elfenbeinfarbenen Gürtelpuppe. Sie überwintern als Puppe und manchmal auch zweimal, bis der Falter tatsächlich schlüpft.

Das Falter-Weibchen wird manchmal mit anderen Weißlingen verwechselt, weil es nur einen schwarzen Spitzenfleck auf den Vorderflügeln hat. Das Männchen hat dagegen leuchtend orangerote Flügelspitzen. Auf der Flügelunterseite haben beide grüne Sprengsel.

Der Name rührt von den großen Augenflecken

Die ersten Tagpfauenaugen (Aglais io) fliegen von April bis Mai aus. Die Weibchen heften dann 50 bis 100 Eier an die Blattunterseite der Brennnesseltriebe. Die Raupen schlüpfen so mitten in ihrer Nahrungsquelle. Tagpfauenaugen überwintern als ausgewachsene Schmetterlinge und sind daher auch im Winter auf Dachböden oder in Kellern zu finden. Schon ab März stärken sie sich an warmen Tagen mit dem Nektar von Weidenkätzchen, Seidelbast oder Huflattich.

Auf Tagpfauenaugen treffen Schmetterlings-Freunde in verschiedenen Lebensräumen, wie zum Beispiel in der Nähe von lichten und sonnendurchfluteten Wäldern, aber auch in Parks und Gärten. Der Falter verdankt seinen Namen seinen großen Augenflecken. Er nutzt sie zum Schutz gegen Fressfeinde. Tagpfauen schlüpfen auch ein zweites Mal im Jahr und fliegen dann von August bis Oktober aus.

Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) ist laut BUND einer der größten Tagfalter mit einer Flügelspannweite von bis zu acht Zentimetern. Die Hinterflügel erinnern an den Schwanz einer Rauchschwalbe. Daher sein Name. Der Falter ist gelb und schwarz gemustert mit einer blauen Binde und roten Augenflecken.

Zur Paarungszeit versammeln sich die Falter um Geländeerhebungen wie Bergkuppen. Ab Mitte Mai können Schmetterlings-Liebhaber beobachten, wie die Weibchen geeignete Pflanzen zur Eiablage suchen, zum Beispiel an der Wilden Möhre, aber auch an der Gartenmöhre. Auch auf blütenreichen Wiesen sind Schwalbenschwänze zu entdecken.

Beobachter sollten die Flugzeiten kennen

Etwa 150 Eier verteilt das Weibchen über mehrere Pflanzen. Die junge Schwalbenschwanz-Raupen sind schwarz gefärbt und tragen orangerote Punkte und einen weißen Sattelfleck. Ältere Raupen haben entweder eine kräftig grüne oder eine gelblichweiße Grundfärbung.

Wer eine bestimmte Schmetterlingsart beobachten möchte, sollte sich laut BUND-Mitteilung vorab über ihren Lebensraum, Eiablage und Nektarpflanzen informieren.

Auch die Flugzeit sollte man kennen. Manche Arten fliegen fast den ganzen Sommer über, andere Arten nur eine vergleichsweise kurze Zeit. Einen Überblick findet man im Schmetterlingskalender. Schmetterlinge fliegen am liebsten bei gutem Wetter: wenn es trocken, sonnig und windstill ist.

In der Stadt können Falter in Grünanlagen oder Kleingartenanlagen gut beobachtet werden. Dort wird man in der Regel keine seltenen Arten antreffen, aber manche Arten sind noch fast überall zu finden, selbst in der Großstadt. Zu diesen zählen Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Zitronenfalter oder Kohlweißling.

Die meisten Schmetterlingsarten sind auf ganz bestimmte Lebensräume spezialisiert, zum Beispiel findet man auf feuchten Wiesen, in Mooren, Wäldern oder Gebirgen viele verschiedene Schmetterlinge. Die größte Vielfalt an Schmetterlingsarten findet man auf nährstoffarmen und daher artenreichen Flächen. Denn je weniger Nährstoffe vorhanden sind, desto mehr haben Hungerkünstler wie Salbei oder Kartäusernelke eine Chance gegenüber dominanteren Arten wie Löwenzahn oder Weidelgras. Aber auch in naturnahen Bauerngärten kann man laut Pressemitteilung eine beeindruckende Anzahl an Schmetterlingen beobachten.

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