Schönau „Forum bietet guten Austausch“

Markgräfler Tagblatt
An zahlreichen Infoständen wurden die Besucher ausführlich über die Windkraft in Kenntnis gesetzt. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Infomarkt Windkraft: Bedauern über Fernbleiben der „Bürgerinitiative Schwarzwald Gegenwind“

„Transparenz, Offenheit und Bürgernähe“ versprachen die Kommunen des Verwaltungsverbandes Schönau und die EWS mit ihren Projektpartnern nun auch beim zweiten Informationsmarkt rund um die Windkraft.

Von Hans-Jürgen Hege

Fröhnd. Es handelte sich also um ein Projekt, das laut Moderator Ruthard Hirschner „von der Zivilgesellschaft kritisch begleitet wird“ und einen Beitrag „zur Versachlichung“ der Diskussionen durchaus vertragen kann: der Windpark Zeller Blauen.

Warum die Veranstalter zu dieser inhaltsvollen Schau mit Infoständen des Landratsamtes (Georg Lutz stellte Genehmigungsverfahren und Flächennutzungsplan vor), mit Erkenntnissen des NABU zu Natur- und Artenschutz (Katharina Maß und Franziska Janke) sowie Infos über die Anlagentechnik (ENERCON-Projektleiter Jonas Besseler), Projektierung durch ENERKRAFT (Oliver Renaud) und über Schall und Infraschall (Oliver Bunk, Kötter Consulting) und nicht zuletzt mit Beiträgen der EWS zu den Themen Klimawandel und Energiewende ausgerechnet nach Fröhnd eingeladen hatten, wo es im Gemeinderat bekanntlich ein Nein zum Windpark gegeben hatte, erläuterte Bürgermeisterin Tanja Steinebrunner in der Begrüßung: „Wir haben uns gedacht, dass der Platz im Rathaus von Böllen knapp werden könnte.“

Der Infomarkt sei eine „organisatorische Gemeinschaftsveranstaltung“, die den Bürgern aller umliegenden Gemeinden Gelegenheit biete, ihre Fragen von Experten beantworten zu lassen. Sie bedauere, dass die Bürgerinitiative die Chance nicht wahrgenommen hat, ebenfalls mit einem Infostand vertreten zu sein.

Denn: „Dieses Forum, das wir hier haben, ist eine sehr förderliche Gelegenheit, einen Austausch wahrzunehmen und in Diskussionen hineinzugehen, die helfen könnten, alle Bedenken auszuräumen“, sagte Steinebrunner und bekannte, dass sie und ihre Kollegen die Chancen erkennen, etwas zur Energiewende beizutragen, aber auch die Lasten, die in der Landschaft, Flora und Fauna wahrnehmbar werden.

„Das ist so, das kann man nicht wegdiskutieren. Trotzdem müssen wir versuchen, die Bürgerinnen und Bürger bei der Entscheidung, ob es zu einem Windpark kommt am Zeller Blauen, mitnehmen und für eine größtmögliche Transparenz zu sorgen“, sagte Steinebrunner.

Dann gab Ruthard Hirschner den Weg frei zu einem Rundgang durch ein breites Angebot an Informationen und forderte die (nicht in sehr großer Zahl erschienenen) Besucher zu „kritischem, aber auch fairen, offen geführten Dialogen“ auf und bat: „Wägen sie ab, wenn sie alle Argumente gehört und bewertet haben. Und bilden sie sich ihr eigenes Urteil.“

Auch Hirschner bedauerte, dass die eingeladene „BI Schwarzwald Gegenwind“ die Teilnahme an dem Event abgesagt habe. Denn auch deren Argumentation hätte zu einem ausgewogenen Gesamtbild gepasst, das man den Besuchern gerne vorstellen würde.

Hirschner verwies auch auf Führungen, die die EWS regelmäßig in Gersbach anbiete. Und er kündigte an, dass die EWS die Herausgabe eines Info-Blattes plane, das über die Ergebnisse und die zumeist gestellten Fragen der Besucher aller Markttage berichte.

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