Verbandsversammlung: Neugestaltung in Schönau / Gärtnergepflegtes Grabfeld abgesegnet
Die Neugestaltung des Schönauer Friedhofs war Hauptthema der Verbandsversammlung des GVV am Donnerstag im Schönauer Rathaus: Zum einen gab das Gremium dem Vorschlag für die Gestaltung des neu geplanten gärtnergepflegten Grabfeld seinen Segen. Zum anderen wurden die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt der Neugestaltung vergeben.
Von Anja Bertsch
Schönau. Beide Beschlüsse fielen einstimmig. Im Grundsatz fällte der GVV den Beschluss zur Einrichtung eines gärtnergepflegten Grabfelds bereits vor einem Jahr; aktuell ging es um die konkrete Gestaltung des Grabfelds. Die Genossenschaft badischer Friedhofsgärtner hatte hierzu einen Gestaltungsvorschlag vorgelegt.
Gärtnergepflegtes Grabfeld
Insgesamt soll das neue Grabfeld 96 Grabstätten umfassen, die entlang eines geschwungenen Weges eingerichtet werden. Der Nachfrage folgend, wird die große Mehrzahl der Grabstätten wie die Urnenbestattung angelegt: Neben 45 herkömmlichen Urnengräbern soll es 39 Grabstätten in Urnengemeinschaften am Baum beziehungsweise an einer Mauer geben. Ähnlich einem halbanonymen Grabfeld ist bei solchen Urnengemeinschaften der Ort, an dem eine Urne liegt, nicht exakt markiert. Die Namen der in dem Feld bestatteten Menschen jedoch werden auf einer Tafel verewigt. Schließlich soll es in dem gärtnergepflegten Grabfeld zwölf Erdgrabstätten für die Sargbestattung geben. „Da ist für jeden was dabei“, meinte Verbandsvorsitzender Peter Schelshorn.
Das Anlegen und vor allem auch die spätere Pflege des gesamten Grabfeldes liegt in den Händen der Genossenschaft der Friedhofsgärtner, die die konkrete Ausführung wiederum einem Friedhofsgärtner vor Ort anvertraut; in Schönau wird Robert Eckert diese Aufgabe übernehmen, hieß es.
Welche Kosten die Angehörigen für diese Dauergrabpflege über die gesamte Ruhezeit von 15 (Urnengrab) beziehungsweise 20 (Sargbestattung) Jahren zu tragen haben, konnte in der Sitzung nicht beantwortet werden. Erst nachdem nun die konkrete Gestaltung beschlossen sei, könne die Genossenschaft der Friedhofsgärtner den zeitlichen und finanziellen Aufwand für Bepflanzung und Pflege abschätzen, erklärte Dirk Pfeffer als zuständiger Sachbearbeiter des GVV.
Etliche Menschen in Schönau hätten ihr Interesse an der neuen Grabfeldvariante bereits bekundet, berichtete Schelshorn, und zeigte sich vor diesem Hintergrund erfreut, dass es auf diesem Feld nun voran geht. Die Reihengräber auf den geplanten Flächen sind bereits abgeräumt. Mit dem Anlegen des neuen Grabfeldes soll noch im Lauf des Sommers begonnen werden.
Landschaftsbauarbeiten
Auch im übrigen Schönauer Friedhof geht die Um- und Neugestaltung in die nächste Runde: Einstimmig vergab die Versammlung die Arbeiten des zweiten Bauabschnittes an die Firma Pfefferle/Galabau aus Münstertal. Diese hatte im vergangenen Jahr bereits die Arbeiten des ersten Abschnittes erledigt – und zwar zur höchsten Zufriedenheit, wie Bauamtsleiter Klaus Steinebrunner in der Sitzung nochmals betonte: „Das sieht wirklich toll aus.“ Auch von den Bürgern habe man viel positive Rückmeldung bekommen.
Mit einem Gebot von 210 000 Euro war die Firma nun auch bei der zweiten Ausschreibungsrunde die günstigste Bieterin und lag mit ihrem Gebot unter der Kostenberechnung von 229 000 Euro. Um die Behinderungen auf ein Minimum zu beschränken, werden die Arbeiten in zwei Abschnitten ausgeführt. Nach dem Baubeginn Mitte April sollen sie innerhalb von vier Monaten bis Mitte August über die Bühne sein.
Im Zuge der Neugestaltung soll auf den Schönauer Friedhof auch ein muslimisches Grabfeld entstehen. Der Bedarf dafür sei auf jeden Fall gegeben, sagte Verbandschef Schelshorn.
