Schönau „Geradezu paradiesische Zustände“

Markgräfler Tagblatt
Leo Wuchner ( links ) und Hubert Kummerer wurden für ihre langjährige Arbeit im Vorstand bei der Hauptversammlung der Imker mit der Silbernen Verdienstmedaille geehrt. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Imkerverein: Bienenzüchter ziehen positive Bilanz / Suche nach den Anfängen des Vereins

Schönau/Todtnau. Ehre wem Ehre gebührt, hieß es kürzlich bei den Imkern aus Schönau und Todtnau, die sich im Gasthaus „Eiche“ in Utzenfeld zu ihrer Jahreshauptversammlung trafen. Dabei zeichnete Vorsitzender Walter Falger den langjährigen Kassierer des Vereins, Hubert Kummerer, sowie Beisitzer Leo Wuchner aus Zell für ihre treue und verdienstvolle Arbeit im Vorstand mit der silbernen Medaille des Landesverbandes aus. Die Ehrennadel des Deutschen Imkerverbandes in Gold geht an Robert Riesterer. Er gehört dem Verein seit drei Jahrzehnten als aktives Mitglied an. Leider konnte Riesterer die für ihn bestimmte Auszeichnung, ebenso wie Rainer Dalpiatz, der die bronzene Auszeichnung für zehnjährige Mitgliedschaft erhielt, nicht persönlich in Empfang nehmen.

Rückblick

Besonders erfreut zeigte man sich über die sieben neuen Mitglieder, die dem Verein im vergangenen Jahr beigetreten sind, wie Schriftführerin Ramona Bläsi mitteilte.

„Auch was die Qualität des Honigs angeht, sind wir sehr zufrieden“, erklärte Vorsitzender Walter Falger. Der unerwartete und ungewöhnlich späte Frosteinbruch im April des vergangenen Jahres traf die Imker im oberen Wiesental nur am Rande. Denn die Bienen finden ihren Nektar dank der ausgedehnten Waldflächen in der Region vorwiegend in den Tannen- und Fichtentrieben.

Auch mit den Landwirten gebe es keinerlei Probleme, sagte Falger, da keine schädlichen Mittel bei der Bewirtschaftung eingesetzt werden. „Für uns Imker sind dies geradezu paradiesische Zustände“, so der Vorsitzende. Beim Großteil des gewonnenen Honigs handle es sich nicht um Blüten-, sondern um Waldhonig.

Eine Sorge teilen die Bienenzüchter im oberen Wiesental jedoch mit ihren Kollegen im Land. Die Varroa-Milbe, ein in den 70er Jahren aus Asien eingeschleppter gefährlicher Parasit, macht auch hier den Imkern das Leben nicht gerade leicht, da sich die Bekämpfung recht schwierig gestaltet, erklärte Falger.

Ausblick

Wie Schriftführerin Ramona Bläsi und ihr Vorgänger Richard Mutter aus früheren Aufzeichnungen herausfanden, gibt es den Imkerverein seit 1888. In diesem Jahr könnte der Verein sein 130-jähriges Bestehen feiern. Einen Haken hat die Geschichte jedoch. „Ein Schriftstück oder eine Urkunde aus dem Gründungsjahr fehlt uns noch“, erklärte Walter Falger.

Der älteste Beleg ist eine Quittung aus dem Jahr 1914. Falger hat sich inzwischen auch schon an das Vereinsregister in Freiburg gewandt, allerdings war da Fehlanzeige.

Die einzige Hoffnung ist nun das Archiv beim Amtsgericht in Schönau, wo sich eventuell etwas über die Vereinsgründung finden lässt.

Imkerverein Schönau-Todtnau

Vorsitzender: Walter Falger

Mitglieder: 70

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