Schönau Geregelter Badbetrieb in Schönau

Markgräfler Tagblatt
Auch in Schönau soll ab 1. Juli das Freibad geöffnet werden. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Mehrheit spricht sich für die Öffnung des Freibads ab dem 1. Juli aus

Viele haben auf diese Nachricht gewartet: Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommt, wird das Schönauer Freibad ab Mittwoch, 1. Juli, geöffnet. Mit neun Ja- gegen vier Nein-Stimmen sprach sich der Gemeinderat am Montag für die Öffnung des Bads aus.

Von Paul Berger

Schönau. Allerdings schwebte zum Zeitpunkt der Abstimmung immer noch das „Damoklesschwert“, wie sich die vier weiteren am Bad beteiligten Verbandsgemeinden in dieser Sache entscheiden, über den Köpfen der Räte. Sichtlich erleichtert zeigten sich einige von ihnen, als Bürgermeister Peter Schelshorn am Schluss der Sitzung das Ergebnis des zeitgleich tagenden Aiterner Gemeinderats bekannt gab. Damit war die erforderliche Mehrheit gesichert, nachdem sich in der vergangenen Woche auch Utzenfeld für die Öffnung ausgesprochen hatte.

Der Betrieb ist wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr an strenge Sicherheitsauflagen geknüpft, über deren Details nun im zuständigen Ausschuss noch beraten werden muss. Zu Beginn der Debatte im Gemeinderat verwies Bürgermeister Schelshorn auf die Zusammenkunft des Freibad-Ausschusses in der vergangenen Woche. Von 17 anwesenden Personen in diesem Gremium vertraten zwölf die Auffassung, das Bad in diesem Jahr geschlossen zu lassen. Der Grund hierfür waren unter anderem die ständig neuen Vorgaben der Landesregierung.

Doch inzwischen haben sich die Ansichten, vor allem mit Blick auf Familien mit Kindern sowie Senioren, die Gruppe der Frühschwimmer und der Urlauber geändert. Deshalb hat die Verwaltung auch keine Mühen gescheut, in der Zwischenzeit ein tragfähiges Sicherheitskonzept für den Badbetrieb auf die Beine zu stellen.

Klar für eine Öffnung sprachen sich die Vertreter von SPD und Freien Wählern aus. Michael Sladek (FW) machte sich trotz Corona für ein „positives Signal“ stark. Auch Susanne Schindler (SPD) und Michael Locker (FW) wiesen insbesondere auf die Situation von Eltern mit Kindern hin. Bedenken hingegen kamen von CDU-Seite. Alexander Knobel sah vor allem Probleme, wenn Badegäste, etwa wegen der Überschreitung der Höchstzahlen, zurückgewiesen werden müssen. Zweifel ob ein Besuch im Bad noch Spaß mache, wenn man, ähnlich wie beim Militär nur auf Abstand schwimmen darf, äußerte Julian Seckinger.

Schon jetzt ist klar, dass es nicht einfach wird, wie die von Rechnungsamtsleiter Jürgen Stähle aufgezeigten Rahmenbedingungen belegen. Angefangen von den Besucherzahlen, die sich anhand der verfügbaren Fläche errechnen. Maximal erlaubt wären nach Auskunft von Jürgen Stähle danach 777 Badegäste, jedoch wird eine Obergrenze von 600 Besuchern empfohlen, wobei sich lediglich eine begrenzte Anzahl – mit Abstand von 1,50 Meter – gleichzeitig in den Becken aufhalten dürfen. Zulässig im Schwimmerbecken wären 44 Personen, reduziert auf den reinen Schwimmbereich jedoch wäre nur noch Platz für 34 Badegäste, die dort ihre Runden ziehen dürfen. Für einen geordneten Betrieb in diesem Bereich ist das sogenannte Bahnen-Schwimmen auf fünf Bahnen ohne Begegnungsverkehr angedacht.

Etwas großzügiger gehalten sind die Vorgaben hingegen für das Nichtschwimmerbecken mit 78 Personen sowie für das Babybecken mit 15 Personen. Klare Regeln sind laut Stähle auch für einen möglichst reibungslosen Ablauf des Badebetriebs unter Einhaltung der Hygienevorschriften in Arbeit. Vorgesehen sind über den Tag verteilt drei Zeitabschnitte: Vormittags 9 bis 12 Uhr für Frühschwimmer, danach eine Stunde Pause für die Reinigung. Von 13 bis 16 Uhr vornehmlich für Familien mit Kindern, danach wiederum eine Reinigungspause, bevor von 17 bis 20 Uhr Berufstätige als weitere Zielgruppe Einlass finden.

Wichtig, um den Badebetrieb überhaupt meistern zu können, ist es laut Bürgermeister Schelshorn, zwei bis drei Personen mit entsprechendem Durchsetzungsvermögen zu finden, die neben den Bademeistern für die Aufsicht und die Einhaltung der Regeln zuständig sind. Um längere Wartezeiten im Eingangsbereich möglichst zu vermeiden, arbeitet die Verwaltung derzeit an Lösungen, die das Bezahlen mit Chipkarten oder sonstigen Zahlungsmöglichkeiten regeln.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading