Zum anderen habe er als Bürgermeister und Verbandschef die Möglichkeit, per Eilentscheidung zu agieren, um zu verhindern, dass wichtige Dinge ins Stocken geraten – und dies habe er nach bestem Wissen und Gewissen getan. Und zwar nicht ohne die Ratsmitglieder in seine Entscheidungen einzubinden und ihre Ansichten und Meinungen zu hören, wie Schelshorn betonte. Er habe ganz bewusst vor dem Treffen von Eilentscheidungen Videokonferenzen mit den Gremienmitgliedern abgehalten, um sich ein Meinungsbild zu verschaffen, „an dem ich mich dann orientiert habe“.
Seines Wissens nach habe keine andere Kommune in der Umgebung einen derart hohen Aufwand betrieben, um den laufenden Verwaltungsbetrieb mit den Haltungen der Volksvertreter zu unterfüttern. „Ich weiß nicht, was ich sonst noch hätte tun können, hätte ich vielleicht auch noch den Papst fragen sollen?“, sagte Schelshorn leicht angefressen in Richtung Mechthild Münzer.
Unterstützt wurde der Bürgermeister in seinen Ausführungen von Michael Sladek (FW), der die Debatte für überflüssig hielt. Die besondere Corona-Situation habe die Stadt und den GVV zu diesem Vorgehen gezwungen. Außerdem müsse man sehen, dass man als Gemeinderat oder Mitglied der Verbandsversammlung ohnehin wenig Spielraum habe, wenn es um Vergabeentscheidungen im Rahmen eine korrekten VOB-Ausschreibung gehe.