Schönau Im Miteinander den Verband stärken

Anja Bertsch
Gut 250 Gäste waren zum Neujahrsempfang des Gemeindeverwaltungsverband Schönau gekommen. Foto: Anja Bertsch

Neujahrsempfang: GVV-Chef Peter Schelshorn lässt die jüngere Vergangenheit Revue passieren.

Oberes Wiesental - Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Einen Eindruck davon bekamen die etwa 250 Gäste, die beim Neujahrsempfang des Gemeindeverwaltungsverbandes Schönau am Freitag in der Buchenbrandhalle die Ausführungen des Verbandsvorsitzenden Peter Schelshorn verfolgten. Mit viel Freude an Statistiken, Grafiken und Zahlen und großer Liebe zum Detail ließ Schelshorn die jüngere Vergangenheit und die nahe Zukunft Revue passieren.

Nach über eineinhalb pausenlosen Stunden bürgermeisterlicher Ausführungen war so viel immerhin klar: Ob in Sachen Bauanträge oder Bauprojekte, Gemeindefinanzen oder Bevölkerungsentwicklung, Hallen- oder Parkplatzplanung: Es ist einiges passiert im Schönauer Verwaltungsgebiet mit seinen neun Gemeinden – und für die Zukunft steht einiges weitere an.

Begrüßung

„Der GVV ist die große Fläche hier oben, Lörrach das kleine Fleckchen da unten.“ Durchaus humorig kam zunächst die Begrüßung mitsamt geographischer Einordnung des GVV daher, die sich weniger an die anwesenden Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Vereinen der Verbands- und Nachbargemeinden richteten als an Landrätin Marion Dammann in der ersten Reihe.

Rückblick

Danach wurde′es ernst: In 350 Präsentationsfolien, 30 Tabellen und ungezählten Worten zogen die vergangenen zwei Verbands-Jahre an den Gästen vorbei: Aufbrüche (Eröffnung Gesundheitszentrum) und Abschiede (Barmherzige Schwestern vom heiligen Kreuz, Friedhofslinde, Ranir), Erfreuliches (Sieg Fröhnds bei „Unser Dorf hat Zukunft“, Erwähnung der Schönauer Gastronomie in Gastroführern) und Tiefschläge (E-Coli im Trinkwasser, Sturmtief Burglind), Bemerkenswertes (die Landfrauen Aitern begrüßten ihr erstes männliches Mitglied), Neues (erster Bürgerentscheid in Schönenberg; Thema: Verlängerung der Belchenbahn) und Geschichtsträchtiges (private und Vereinsjubiläen).

Daten, Fakten, Zahlen

Die Einwohnerzahl im GVV sank leicht von 5609 Ende 2017 auf 5594 Ende 2018. In der größeren Linie seit 2012 stieg die Zahl der Einwohner um 52. Dies, weil Schönau etwa hundert Flüchtlinge aufgenommen hat. Größte Verbandsgemeinde ist Schönau selbst, wo knapp die Hälfte (2439) der Einwohner lebt; kleinste Gemeinde ist Böllen mit 101 Einwohnern.

Finanzen

„Der GVV und die Mehrzahl der Verbandsgemeinden stehen gut da“, bilanzierte Schelshorn, nachdem er seinen Zuhörer eine Lektion in Neuem Kommunalen Haushaltsrecht und dessen Anwendung auf den GVV verabreicht hatte. Mahnender Nachschub allerdings: Gerade in wirtschaftlich guten Zeiten sollte finanzielle Vorsorge getroffen werden; da seien „teilweise auch harte Entscheidungen nötig“.

Ausblick

Große Themen der kommenden Zeit werden unter anderem die personellen Umbrüche in der GVV-Verwaltung, Breitbandausbau und die Kommunalwahlen sein. Dominierendes Projekt ist der Neubau der Mehrzweckhalle mit geplanten Kosten von 7,7 Millionen, den Schelshorn in der Präsentation zahlreicher Pläne und Skizzen an diesem Abend virtuell schon mal vorwegnahm. Dieses Großprojekt inbegriffen, laufen derzeit im GVV und seinen Mitgliedsgemeinden Maßnahmen für elf Millionen Euro; Projekte für sechs Millionen sind geplant.

Maßnahmen für über fünf Millionen Euro wurden in den vergangenen zwei Jahren abgeschlossen. Großen Anteil dabei haben die Arbeiten im Bereich Wasser/Abwasser in etlichen Gemeinden.

Appell für Miteinander

Zum Ende seiner Ausführungen appellierte der Verbandsvorsitzende für ein starkes Miteinander im Verbandsgebiet. „Lasst uns bitte in diesen guten Jahren beginnen, wieder mehr miteinander zu machen, um den Verband zu stärken“, so Schelshorn: „Ich bin kein Freund der Einheitsgemeinde – solange wir als Gemeindeverwaltungsverband gut zusammenarbeiten.“

Rahmenprogramm

Einen feierlichen Grundton verschaffte dem Neujahrsempfang die Stadtmusik Schönau unter Leitung von Stadtkapellmeister Peter Lastein, indem sie gleich zu Beginn die Nationalhymne anstimmte; im weiteren Verlauf des musikalischen Rahmenprogramms ging′es mit Marschrhythmen dann etwas leichtgewichtiger zur musikalischen Sache.

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