Die Stadt Schönau plant unter dem Arbeitstitel „MTB-Haus“ (Mehrzweck-Tourismus-Biosphäre) den Neubau eines Gebäudes in zentraler Lage in Schönau. Auf dem Grundstück stand zuletzt das Haus des Gastes.
Gemeinderat: Planungsleistungen für das Projekt in Schönau werden in Mehrfachbeauftragung vergeben
Die Stadt Schönau plant unter dem Arbeitstitel „MTB-Haus“ (Mehrzweck-Tourismus-Biosphäre) den Neubau eines Gebäudes in zentraler Lage in Schönau. Auf dem Grundstück stand zuletzt das Haus des Gastes.
Von Heiner Fabry
Schönau. In dem Gebäude sollen folgende Angebote untergebracht werden: Mehrzwecknutzung als Ausstellungsraum, Raum für Nutzung der Vereine (Probemöglichkeiten), Tagungen und zeitliche Vermietung. Weiter sollen dort die Geschäftsstelle und die Tourist-Information der Schwarzwaldregion Belchen und die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwarzwald untergebracht werden. Wegen dieser Mehrfachnutzung hält die Stadtverwaltung an dieser Stelle eine Tiefgarage für unerlässlich. Die konkreten Anforderungen an das Raumprogramm sind noch nicht näher definiert. Der Gemeinderat muss sich noch intensiv mit seinen Anforderungen an das MTB-Haus befassen.
Bürgermeister Peter Schelshorn stellte zur Vergabe der Planungsleistungen drei Varianten vor. Möglich wäre die Vergabe durch eine Mehrfachbeauftragung. Dabei werden zunächst mehrere Architekturbüros angeschrieben und um konkrete Angebote der Vorplanung, der Bewertung von Varianten mit Zeichnungen und einer konkreten Kostenschätzung gebeten. Anhand der vorgelegten Unterlagen und einer erläuternden Präsentation im Gemeinderat entscheidet dann der Gemeinderat über die Vergabe des Auftrags. Eine weitere Variante wäre die direkte Beauftragung, in der der Gemeinderat direkt anhand vorgelegter Unterlagen den Auftrag vergibt. Von einer theoretischen dritten Variante, der Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs, riet die Verwaltung ab.
In der Diskussion fragte Jesko Anschütz (FW) nach den Gründen für den (vorgeschlagenen) Ausschluss eines Architektenwettbewerbs. Bauamtsleiter Klaus Steinebrunner erläuterte, dass bei einem Wettbewerb eine Vielzahl von formellen Vorgaben zu beachten sei, die nicht in der relativ kurzen Zeit, die für den Bau des Gebäudes vorhanden sei, realisiert werden könne. Außerdem wären die Kosten deutlich höher. Bürgermeister Schelshorn ergänzte, dass bei einem Wettbewerb eine Jury aus anerkannten Fachleuten gebildet werden muss, welche nach Vorlage der Planungen entscheidet, welche Variante den Wettbewerb für sich entscheidet. „Das kann dann bedeuten, dass der erste Preis an einen Vorschlag geht, der nicht die Zustimmung des Gemeinderats findet“, erläuterte Schelshorn. „Außerdem würden die konkreten Baukosten erst nach dem Entscheid der Jury bekannt gegeben.“ Bei einer Mehrfachbeauftragung, bleibe der Entscheid über die zu realisierende Variante beim Gemeinderat, und die Kostenfrage sei vor dem Entscheid geklärt.
Der Gemeinderat entschied dann einstimmig, die Planungsleistungen für das MTB-Haus in Mehrfachbeauftragung zu vergeben. Klaus Steinebrunner informierte, dass zwei ortsansässige Architekten nicht an der Ausschreibung teilnehmen können, da sie sich nicht in der Lage sehen, die Realisierung des Projekts in der angegebenen Zeit (2021/23) durchzuführen. Die Angebotsanfrage wird an fünf Büros der Region verschickt werden. Sollten weitere Büros absagen müssen, behält sich die Verwaltung vor, weitere Büros anzufragen. Für diese Anfragen hat die Stadt Schönau ein Honorar von jeweils 10 000 bis 15 000 Euro vorgesehen Entsprechende Mittel sind im Haushalt eingestellt. Die Angebote müssen bis 12. November vorgelegt werden.