Sie habe nun aber die Hoffnung, dass sie künftig in Schönau in einem konfliktfreien Umfeld mit altem Schwung, Elan und Ideenreichtum weiterarbeiten kann.
„Dann habe ich auch wieder Lust, die besonderen Gottesdienste zu organisieren, dazu hatte ich einfach keine Energie mehr.“ Sie hofft, dass sie nun wieder auftanken kann.
Ein Konflikt wird noch vom Oberkirchenrat geklärt
Auch wenn Kaminsky im Gespräch mit unserer Zeitung nicht auf die einzelnen Konfliktsituationen eingehen möchte, könne er zu einem Thema nicht ruhig bleiben, sagt er. Die „Ausgrenzung“ der niederländischen Gäste durch die Pfarrerin könne der Kirchengemeinderat nicht „einfach so hinnehmen“, heißt es auch in der Erklärung an die Gemeindemitglieder. Zu dieser Gruppe habe es Falschaussagen gegeben, so Kaminsky. Die Teilnehmer der Gruppe seien Mitglieder der „Protestantse Kerk in Nederland“, mit der die badische Landeskirche eine Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft pflegt. Pfarrerin Würzberg entgegnet, dass der Veranstalter der Reisen, Martien van de Zwan, Mitglied der fundamentalistischen Partei SGP sei, die frauenfeindlich und homophob sei und sich für die Todesstrafe ausspreche und sich somit gegen die Werte der Kirche stelle. Der Fall soll nun vom Oberkirchenrat geklärt werden, informiert Kaminsky.
Was sagt die Dekanin zu den Entwicklungen in Schönau?
„Ich habe Respekt davor, dass der KGR diesen Schritt gegangen ist. Er zeigt, dass Verantwortung übernommen wird für das eigene kirchenleitende Handeln. Trennungen können durchaus hilfreiche Interventionen sein, um Neues zu entwickeln oder wachsen zu lassen. Das lehrt mich meine Erfahrung“, sagt Dekanin Bärbel Schäfer.
Wie geht es nun für die Kirchengemeinde weiter?
Der KGR werde seinen Dienst über die Weihnachtstage bis zum 12. Januar 2025 weiter ausüben. Am 12. Januar werde Dekanin Bärbel Schäfer die Räte in einem Gottesdienst mit anschließender Gemeinde-Information verabschieden, heißt es in der Erklärung des KGR. Die Dekanin wird, wie sie selbst bestätigt, Mitglieder aus dem Bezirkskirchenrat delegieren, die zusammen mit Pfarrer Martin Rathgeber die Gemeindeleitung übernehmen werden.
Wie es konkret mit der Kirchengemeinde Schönau weitergeht, werde im gemeinsamen Gespräch, auch mit der Kirchenleitung in Karlsruhe, erarbeitet, sagt Schäfer. „Die Zukunft der KG Schönau ist immer Teil der Zukunft in dem Kooperationsraum. Wir werden hier auch dies im Fokus haben.“
Und weiter sagt Schäfer: „Ich wünsche mir, dass ich mit Pfarrerin Würzberg weiterhin vertrauensvoll zusammenarbeiten kann. Ebenso auch mit den anderen, die im Konflikt involviert sind. Auch der zurückgetretene KGR ist ja nicht ,weg’, die Menschen sind alle noch da und Mitglieder der Gemeinde.“
Dass die Mitglieder des KGR weiter tätig sein werden, bestätigt dieser: „Im Januar werden wir die Initiative ,Gemeinsam in Schönau’ vorstellen, in der christlicher Glaube und Gemeinschaft vor Ort in neuen Formaten gestaltet werden kann, und in der wir dann als ganz normale Gemeindemitglieder mitwirken möchten“, heißt es in der Erklärung des KGR an die Gemeindemitglieder.