Schönau „Klassische Innenentwicklung“

Markgräfler Tagblatt
Nach dem Abriss dieses Wohnkomplexes in der Wiesenstraße sollen dort zwei Gebäude mit Flachdächern entstehen.Foto: Hölzle Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Schönau: SR Projektbau stellt Neubaupläne in der Wiesenstraße vor / Zwei Gebäude mit Flachdächern geplant

Die SR Projektbau GmbH plant den Abriss der Gebäude Wiesenstraße 1-5 und den Neubau zweier größerer Gebäude an derselben Stelle. Aufgrund der städtebaulichen Bedeutung des Vorhabens, das durch die Stadtsanierung angestoßen wurde, stellte der Investor die Pläne bereits vor Einreichung eines Bauantrags am Montag dem Gemeinderat vor.

Von Peter Schwendele

Schönau. Edgar Strohmeier, Geschäftsführer der SR Projektbau, legte dar, dass nach dem Abriss der alten, maroden Bausubstanz die Erstellung von zwei gleich großen Baukörpern mit drei Vollgeschossen und einem zusätzlichen, etwas zurückgesetzten Attikageschoss geplant sei. Die Planung laufe demzufolge auch darauf hinaus, dass die Gebäude Flachdächer erhalten sollen, auf denen sich relativ unproblematisch Photovoltaikanlagen installieren lassen. Die Neubauten, die ans Nahwärmenetz der EWS angeschlossen werden, sollen knapp 1,20 Meter höher werden als das Nachbargebäude in der Bahnhofstraße.

Die Anzahl der Wohnungen ist noch nicht endgültig fixiert; Strohmeier sprach von zweimal elf oder zwölf Wohnungen. Die Einfahrt in die Tiefgarage ist von der Bahnhofstraße her geplant. Auch aufgrund der Nähe zur Bürstenfabrik Frank habe man ein Schallschutzgutachten erstellen lassen, das keine Auffälligkeiten ergeben habe; ebenso wurde ein Umweltgutachten erstellt. „Alles liegt soweit vor“, sagte der Investor, der die barrierefreien Wohnungen zum Verkauf auf dem freien Markt anbieten will.

Die Nachfrage sei bereits recht groß, weswegen die SR Projektbau GmbH ein zügiges Vorankommen anstrebt und im Idealfall im Frühjahr 2021 mit dem Projekt beginnen will. Zu beachten sei noch, dass im Untergrund bestimmte Altlasten zu entsorgen sind.

Im Hinblick auf die aktuellen Bewohner der Gebäude Wiesenstraße 1-5 teilte Edgar Strohmeier mit, dass bereits eine ganze Reihe von ihnen umgezogen seien. Am Ende würden möglicherweise zwei Mietparteien übrig bleiben, bei denen es schwierig werden könnte, sie anderweitig unterzubringen.

Planer Jürgen Schill vom Büro fsp-Stadtplanung nahm an der Gemeinderatssitzung teil, um das Vorhaben aus städtebaulicher Sicht zu beurteilen. Bei dem Projekt handle es sich um „klassische Innenentwicklung“; es sei städtebaulich zu begrüßen, dass „nachverdichtet“ wird und innerstädtische Flächen erschlossen werden. Das Gelände erhalte durch die Neubebauung eine ordentliche Gliederung; die Planung nehme dem Ganzen die „Massivität“. Für die „Gemengelage“ im Bereich Bahnhofstraße/Wiesenstraße sei das Projekt durchaus passend; es werde diesen Eckbereich „neu definieren“.

Einige schwere Kämpfe habe es im Vorfeld mit dem Landratsamt Lörrach gegeben, das auf einem fünf Meter breiten Gewässerrandstreifen beharrte. Dies habe man „mit Zähneknirschen“ hinnehmen müssen, da dadurch viel Baufläche verloren gegangen sei, so Schill.

Um das Projekt wie vorgesehen realisieren zu können, muss der Bebauungsplan „Bahngelände“ geändert werden. Zum einen im Hinblick auf eine leichte Vergrößerung des Baufensters, zum anderen, da dieser bisher keine Flachdächer vorsieht. Das Ratsgremium signalisierte einhellig Zustimmung zu diesem Vorgehen.

Zuvor entspann sich allerdings noch, angestoßen von Julian Seckinger (CDU), eine längere Diskussion um die allgemeine Wohnungssituation in Schönau und die Frage, ob und wie verstärkt günstiger Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann beziehungsweise ob Sozialer Wohnungsbau in der hiesigen Region machbar wäre.

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