Schönau Klimaschonende Lehmherde bauen

Markgräfler Tagblatt
Die Weihnachtsaktion der EWS erbrachte Spendengelder von über 70 000 Euro, die jetzt in Indien für den Umweltschutz eingesetzt werden. Foto: Markgräfler Tagblatt

EWS-Weihnachtsaktion: 70 000 Euro für die Hilfsorganisation „green energy against poverty“ in Indien

Schönau - Die Hilfsorganisation „green energy against poverty“ („greenap“) und ihre lokalen Partner leisten humanitäre Hilfe mit erneuerbaren Technologien in Regionen wie dem ländlichen Indien. Und sie unterstützt die Ausbildung von Frauen in Bereichen des Klimaschutzes. Die Weihnachtsaktion der EWS ermöglichte eine Spende von über 70 000 Euro für den Verein.

In New Delhi tragen die Menschen nicht nur wegen der Corona-Pandemie Atemschutzmasken. Die indische Hauptstadt war 2020 wie in den Jahren zuvor weltweit die Hauptstadt mit der höchsten Luftverschmutzung. Unter den 50 schmutzigsten Städten der Welt liegen 35 in Indien.

Laut der renommierten medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ starben 2019 in Indien 1,67 Millionen Menschen an Luftverschmutzung. Die Ursachen für den dauerhaften Smog liegen nicht nur im wachsenden Straßenverkehr und der rasanten Industrialisierung. Großflächige Vegetations- und Waldbrände führen zu gewaltigen Rauchentwicklungen auch in ländlichen Gebieten.

Angesichts dieser Situation ist es nur folgerichtig, humanitäre Hilfe und Klimaschutz zu verknüpfen. Die von den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) unterstützte Hilfsorganisation „greenap“ mit Sitz in Bonn leistet genau dies und hat sich der Armutsbekämpfung mithilfe von erneuerbaren Energien und somit gleichzeitig dem Klimaschutz verschrieben. Damit schafft sie mithilfe lokaler Partnerorganisationen qualifizierte Jobs in den ärmsten Regionen der Welt, die oft am stärksten vom beginnenden Klimawandel betroffen sind.

Nun konnten die EWS aus ihrer Weihnachtsaktion knapp 70 000 Euro für die Arbeit von „greenap“ in Indien überweisen. „Ein tolles Ergebnis“, freut sich Georg Amshoff, der die gemeinnützige Organisation gemeinsam mit Sabine te Heesen gegründet hat, „damit können wir in Indien viel bewirken – und erneuerbaren Energien gegen Armut einen großen Schub geben. Gerade in Zeiten von Naturkatastrophen und Corona-Gesundheitsnotstand ist das besonders wichtig.“

Ermöglicht haben dies insgesamt 2823 neue Kunden, die zu den EWS gewechselt sind. „Für jeden neuen Vertrag haben wir 25 Euro für die Hilfsprojekte von greenap gespendet“, berichtet Sebastian Sladek über die Weihnachtsaktion. „Damit wollen wir auch auf die globale Dimension des Klimawandels aufmerksam machen und zu mehr Klimagerechtigkeit auffordern“, so der EWS-Vorstand, „denn die Menschen in den ärmsten Regionen der Welt können den Folgen der Klimaveränderungen kaum etwas entgegensetzen. Wir müssen im Kampf gegen den globalen Klimawandel die nationalen Scheuklappen ablegen und grenzüberschreitend handeln.“

Im vergangenen Jahr leistete „greenap“ in Indien vor allem Not- und Wiederaufbauhilfe, nachdem ein Zyklon im Mai auch eine ihrer Projektregionen schwer getroffen und die Corona-Pandemie das Leben im ganzen Land deutlich eingeschränkt hatte. Doch auch in dieser Notlage setzt „greenap“ auf nachhaltige Hilfen.

So unterstützt die Hilfsorganisation beispielsweise ein Ausbildungszentrum für Frauen aus der Region westlich von Kolkata. Dort lernen die Azubis unter anderem, Solarlampen zu montieren, energieeffiziente Lehmherde zu bauen und Bio-Holzkohle herzustellen. So schaffen sie mittelfristig nicht nur neue Einkommensquellen, sie tragen auch unmittelbar zum weltweiten Klimaschutz bei.

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