Schönau Kommunen sind gefordert

Markgräfler Tagblatt
Heidrun Glaser, Gerhard Zickenheiner und Peter Schelshorn. Foto: zVg

Klimawandel: Bundestagsabgeordneter Zickenheiner in Schönau.

Schönau - Für eine kleine Stadt ist ein Schwimmbad meistens eine sehr große Last und viele Kommunen in Deutschland kapitulieren vor den Sanierungskosten, dem Unterhalt oder scheitern einfach an der Frage, wo man denn heute einen Bademeister herbekommen könnte. Und so schließen landauf und landab Bäder. Nicht so in Schönau: das Bad präsentiert sich frisch saniert, mit neuester Technik, viel Rasenfläche vor beeindruckender Mittelgebirgskulisse, Minigolf und Restaurant. Und bei bestem Wetter stimmen auch die Besucherzahlen.

„Das war ein Kraftakt für uns“, meinte Bürgermeister Peter Schelshorn beim Besuch des Bundestagsabgeordnete Gerhard Zickenheiner (Grüne) sichtlich zufrieden mit dem Resultat. Und Zickenheiner staunte über die Edelstahlbecken und die hochmoderne Wassertechnik. Die Beheizung übernimmt meistens die Sonne, nur in den Übergangszeiten wird zugeheizt – angeschlossen ist das Bad an ein EWS-Blockheizkraftwerk.

Besonders gefällt Zickenheiner die Geschichte mit dem geteilten Auszubildenden zum Fachangestellten für Bäderbetriebe: Die Stadt Schönau als Anstellungsträger und die Gemeinde Maulburg teilen sich diesen einfach. Beide wollten etwas gegen den Fachkräftemangel von Bademeistern tun – aber keiner konnte dies allein. Sechs Monate arbeitet der Auszubildende nun im Schönauer Freibad und sechs Monate im Maulburger Hallenbad – und hat somit eine ganzjährige Ausbildungsstelle. Das Freibad-Restaurant betreibt die Stadt nach erfolgloser Pächtersuche selbst, die Leitung obliegt Heidrun Glaser, die sichtlich Freude an der Aufgabe mitbringt.

„Man muss oft unkonventionelle Wege gehen und hartnäckig für seine Ziele einstehen, wenn man in der Politik etwas erreichen will“, waren sich Schelshorn und Zickenheiner einig. Die beiden kennen sich schon aus dem Kreistag und konnten schon immer gut miteinander, trotz der unterschiedlichen Parteizugehörigkeiten. „Schließlich gehe es in der Region um die Sache“, so Schelshorn.

Aber auch hinsichtlich des Klimawandels haben beide klar gesagt, dass nun endlich gehandelt werden muss. Zickenheiner sieht gerade die Kommunen und Landkreise in der Position, die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit vorwärts zu bringen. Seit Jahren haben die Kommunen und Kreise zusammen mit vielen ehrenamtlich Tätigen sich anhand vieler Projekte in die Thematik eingearbeitet, Strukturen geschaffen und lokalspezifisches Fachwissen erarbeitet. „Wenn wir den Kampf gegen die Klimakrise und das Artensterben gewinnen wollen, dann muss die regionale und kommunale Ebene auch finanziell entsprechend ausgestattet werden. Nur dann kann die Transformation unseres Lebens zu Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität aufbauend auf den bestehenden Kenntnissen und Strukturen gelingen.“ Auch in diesem Punkt sind sich die beiden einig.

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