Doch dagegen wehrte sich der Verbandschef vehement: „Wir sollten uns nicht kleiner machen als wir sind.“ Der Gemeindeverwaltungsverband biete eine gute Infrastruktur für seine Gäste, „und das sollte auch etwas wert sein“, meinte Schelshorn. Bereits mit sieben Euro Tageskosten liege man „sehr, sehr tief“ und mit Sicherheit im unteren Bereich, verglichen mit ähnlichen Angeboten in Tourismusregionen wie etwa Südtirol, wo Schelshorn vor Kurzem die Lage sondiert hat.
Der Verbandschef betonte weiter, dass es bei der ganzen Angelegenheit auch darum gehe, finanzielle Mittel zu generieren, die wiederum in die Instandhaltung des Parkbereichs fließen sollen. Allein im Haushalt für 2022 würden voraussichtlich rund 30 000 Euro an Aufwendungen für den Unterhalt von Parkplatz und Zufahrtsstraße zu Buche schlagen. Lasse man die Infrastruktur verlottern, kämen immer weniger Gäste, prognostizierte der Verbandschef. Aber dieses Geld müsse auf dem vorgeschlagene Weg erwirtschaftet werden, denn die allgemeine Finanzlage im Verbandsgebiet gebe Anlass zur Besorgnis, betonte Schelshorn und mahnte: „Ich wage zu bezweifeln, dass alle Gemeinden in den nächsten Jahren überlebensfähig sein werden.“
Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang auch über die „Brötchentasten“-Funktion. Michael Fischer aus Wieden schlug vor, die Entwicklung eine Zeit lang zu beobachten und dann, je nach Ergebnis, erneut über diesen Aspekt zu befinden. Erfahrungswerte, wie lange sich Besucher auf dem Belchen aufhalten, gibt es bisher nicht.
Stimmungsbild zu den Detailfragen
Am Ende der Diskussion stand die Erfassung eines Stimmungsbilds. Dabei sprach sich eine klare Mehrheit der Anwesenden dafür aus, das kostenfreie Parken auf 60 Minuten zu beschränken. Ebenfalls deutlich war die Unterstützung für die Summe von sieben Euro für die Tagesparkzeit. Und schließlich sprachen sich die Anwesenden dafür aus, auch in den Nachtstunden Parkgebühren zu erheben. Ein konkreter Beschluss über die Modalitäten soll in der nächsten Verbandsversammlung erfolgen.
Zur Frage, wer die Parksituation überwachen wird, meinte Schelshorn, dass dies Verbandsmitarbeiter übernehmen könnten, dass Klaus-Peter Rudiger, Geschäftsführer der Belchen-Seilbahn GmbH, sich aber auch vorstellen könnte, dass seine Mitarbeiter sich hier einbringen. Weiter sei Rudiger nicht abgeneigt, Parkplätze an der Talstation, die der Seilbahn GmbH gehören, in das Szenario einzubinden.
Der Verbandsvorsitzende teilte weiterhin mit, dass die Parkautomaten von Schönau aus mit einem Fernwartesystem kontrolliert werden können. Eine Rücksprache mit der Stadt Todtnau, die seit kurzer Zeit am Radschert ebenfalls eine Parkraumbewirtschaftung installiert hat, habe ergeben, dass man dort sehr zufrieden mit der Nutzung sei; es gebe bisher nur sehr wenige Parkverstöße zu beklagen.