Schönau Lösungen gegen Lärm gesucht

Verena Wehrle
„Die Belastung in Schönau durch Lärm ist hoch“, sagt Wolfgang Wahl vom Büro Rapp – er bezieht sich dabei vor allem auf die Bundesstraße. Foto: Verena Wehrle

Bevor die Stadt Schönau den Lärmaktionsplan beauftragte, gab es rege Diskussionen.

„Lärm zählt zu den größten Umweltbelastungen, drückt die Immobilienpreise und schlägt auf die Gesundheit“, so Wolfgang Wahl vom Freiburger Büro Rapp in der Sitzung des Schönauer Gemeinderats. Es gebe also viele Gründe, sich mit Lärm auseinanderzusetzen. Bevor der Rat einstimmig das Büro für einen neuen Lärmaktionsplan (LAP) beauftragte, gab es zahlreiche Informationen und Diskussionen über mögliche Maßnahmen.

Aktionsplan ist Pflicht

Wahl informierte etwa, dass in einem LAP der Straßenverkehrslärm nicht gemessen, sondern berechnet werde, was meist zu höheren Werten führe. Dazu würden Daten zum durchschnittlichen täglichen Verkehr, zur Art der Fahrzeuge, zur Fahrbahnoberfläche und zum Abstand zur Wohnbebauung mit einbezogen. Da die Lärmkartierung der Landesanstalt für Umwelt (LUBW), in der auch die B 317 enthalten ist, im Sommer veröffentlicht wird, müssen die betroffenen Kommunen bis zum 18. Juli ihren LAP überarbeiten. Die Gemeinde Fröhnd hat die Durchführung des LAP abeglehnt, auch, weil es dort an der Bundesstraße nur ein betroffenes Gebäude gibt. Damit könne die Gemeinde „vielleicht durchkommen“, so Bürgermeister Peter Scheslhorn, könne aber vielleicht auch mit Konsequenzen rechnen. In Schönau allerdings gibt es tagsüber 94 Betroffenheiten wie Berechnungen aus dem Jahr 2019 zeigen. Außerdem sei ein LAP einfach gesetzmäßig verpflichtend, betonte Schelshorn auf Fragen der Räte, warum dies nötig sei und was passiere, „wenn wir es nicht tun“. Würden sie dagegen stimmen, würde er sein Veto einsetzen.

Hohe Belastung in Schönau

„Die Belastung in Schönau ist hoch“, betonte auch Wolfgang Wahl. Als mögliche Maßnahmen nannte er eine lärmmindernde Fahrbahndecke, die allerdings erst dann eine Lösung sein könne, wenn ohnehin ein neuer Belag eingebaut wird.

Bedenken zu Tempo 30

Das häufigste Maßnahme sei eine Geschwindigkeitsbegrenzung, an der B  317 in der Ortsdurchfart von Schönau könne also von Tempo 50 auf 30 reduziert werden. Auf Fragen der Räte, ob diese Reduzierung tatsächlich helfe, betonte Wahl mehrmals: „Ja, es wird wirklich leiser.“

Anja Strohmeier (SPD) sagte, dass es schade sei, dass man dem Thema Umgehungsstraße ganz aus dem Weg gehe. Das Problem sei mit einer Temporeduzierung nicht gelöst, da sich damit der Verkehr noch mehr aufstaue, so Strohmeier. Ihre Meinung teilte ihr Fraktionsvorsitzender Michael Schröder. Michael Locker (Freie Wähler) teilte ebenfalls die Bedenken und betonte: „Ich möchte nicht, dass es von einer Lärmminderung zu einer Emmissionssteigerung kommt.“ Wahl versicherte, dass die Luft durch eine Temporeduzierung nicht schlechter werde.

Michael Sladek (Freie Wähler) betonte, dass es nun erst mal nur um die Beauftragung und nicht um die Maßnahmen selbst gehe. Daraufhin stimmten die Räte einstimmig für die Beauftragung des Büro Rapp für ein Honorar von 11 370 Euro. Die Durchfürung des Plans werde etwa ein Jahr in Anspruch nehmen.

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