Schönau Modellversuch hat Leselust geweckt

Markgräfler Tagblatt
Für Heidi Knoblich ist Lesekompetenz für das Funktionieren der Gesellschaft wichtig. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Schule: „Lesen macht stark“ wird zur Erfolgsgeschichte / Autorin Heidi Knoblich ist Lesepatin

Kinderbuchautorin und Lesepatin Heidi Knoblich ist von der Leseförderung an der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental in Schönau beeindruckt.

Schönau. Große Leselust hat der im Herbst 2018 an der Gemeinschaftsschule Oberes Wiesental in Schönau gestartete Modellversuch des Kultusministeriums geweckt, an dem die zwei nun sechsten Klassen mit ihrer Deutschlehrerin Marén Födisch-Kuhn teilnehmen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die 45 Schüler haben im Lauf des vergangenen Schuljahres unter anderem verschiedene Lesestrategien erlernt, mehrere Bücher im Klassenverband gelesen und zu einer jeweils selbst gewählten Lektüre ein Plakat erstellt.

„Mit der Schlüsselqualifikation Lesen möchten wir ihnen bessere Chancen in der Schule und in der späteren Ausbildung ermöglichen“, sagt die Realschullehrerin. Den großen Lese-Eifer belohnte sie mit einem Lese-Diplom und lud zum Frederick-Tag die Zeller Kinderbuchautorin Heidi Knoblich ein. Für Knoblich, die das dreijährige Projekt als prominente Lesepatin begleitet und jedes Jahr aus einem ihrer Kinderbücher liest, ist Lesekompetenz nicht nur für den einzelnen Menschen wichtig, sondern auch für das Funktionieren der Gesellschaft. „Tatsächlich können einer Studie zufolge deutschlandweit rund 20 Prozent der Zehnjährigen nicht sinnentnehmend lesen“, sagt Knoblich.

„Wir lassen niemand mit seiner Leseschwäche zurück“, sagt Födisch-Kuhn. „Mindestens einmal im Schuljahr werden Lesetests durchgeführt, um zu ermitteln, welche Schüler besondere Unterstützung benötigen.“

Knoblich war beeindruckt von der Begeisterung, mit der ihr die Mädchen und Jungen von der konsequenten Leseförderung an ihrer Schule erzählten. Und sie staunte über die sachkundigen Fragen, die sie ihr zu ihrer Arbeit als Schriftstellerin stellten. „Zum Schreiben von Büchern braucht man viel Disziplin und einen langen Atem“, erzählte sie, aber Schreiben sei ohnehin das, was sie seit ihrer Schulzeit am liebsten mache.

Die 45 Schüler folgten ihr gebannt, als sie aus ihrem Kinderbuch „Alle warten auf das Lebkuchenweiblein“ las, von der kleinen Ida und ihrer Großmutter, von Schneemassen, vom kargen Leben früherer Zeiten im Schwarzwald und vom tröstlichen Lebkuchenduft und dabei sachte das Tor zur Weihnachtszeit schon einen Spalt breit öffnete. Denn bis zu den Weihnachtsferien wird dieses Buch von Heidi Knoblich die gemeinsame Lektüre beider Klassen sein, heißt es in der Pressemitteilung.

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